Durchaus vorhanden: attraktive Übernachtungsmöglichkeiten im Mercantour!

Eigentlich ist es kein Wunder, dass deutschsprachige Wanderer eher selten im Parc National du Mercantour anzutreffen sind. Einzigartige Flora und Fauna, markante Gipfel ganz nah am Mittelmeer, ausgezeichnetes Wegenetz, prähistorische Felszeichnungen – alles gut und schön, aber am Ende eines langen Wandertages möchte man schließlich auch noch einen Platz für die Nacht finden. Und da wirkt es wenig ermutigend, wenn man liest, dass man sich in den Refuges ein Vierteljahr im Voraus schriftlich anmelden muss!

Vielleicht hatten wir ja immer unverschämtes Glück – aber ausserhalb der französischen Ferienzeit (Mitte Juli bis Ende August) hatten wir bisher noch nie Probleme damit, uns erst am Morgen für den jeweiligen Abend anzukündigen. Um sich diese etwas laxe Haltung erlauben zu können, ist es aber ganz praktisch, auch noch Ausweichquartiere in der Hinterhand zu haben. Und hier fällt auf, dass die einschlägigen Publikationen ein besonderes Phänomen der französischen Alpenregion in aller Regel außer Acht lassen: die vielen von privaten Vereinen betriebenen Wanderherbergen!

Wer beispielsweise über die Via Alpina kommend in das Vallée des Merveilles möchte, ist längst nicht nur auf die Refuges Merveilles, Valmasque und Fontanalba angewiesen. Wer Zweibett-Zimmer zudem überfüllten Dortoirs vorzieht, auch lieber warm als kalt duscht und für eine rundum angenehme und freundliche Atmosphäre bereit ist, knapp zwei Stunden weiter zu wandern, findet in der privaten Gîte der Association Neige & Merveilles eine durchaus angenehme und empfehlenswerte Alternative.

Die Gîte Neige et Merveilles

Eine kleine Gruppe von Privatpersonen um den Gründer Raymond Viale-Hirzel hat Anfang der 1960-er Jahre das Areal erworben und sich zur Aufgabe gemacht, die ehemalige Bergarbeitersiedlung Minière de Vallauria – bereits vor über tausend Jahren wurde oberhalb des heutigen Lac de Mesches damit begonnen, Erze zu fördern – originalgetreu wieder aufzubauen und daraus eine Stätte der Begegnung und der Auseinandersetzung mit der Natur zu machen. Und das ist unserer Meinung nach ganz wundervoll gelungen!

Auf 1500 Metern Höhe gelegen, bietet die [Neige & Merveilles] Platz für 140 Personen, hatte immer schon bedeutend längere Bewirtschaftungszeiten als die CAF-Refuges und ist seit zwei Jahren nun auch ganzjährig geöffnet. Gegen Zahlung einer kleinen Gebühr wird man ad hoc zum Mitglied der gemeinnützigen Assoziation und kommt so in den Genuss einer optimalen Ausgangsbasis für Wanderungen im Mercantour.

Die Association Neige & Merveilles ist übrigens durchaus kein Einzelfall: An vielen Orten im Mercantour – und natürlich auch in anderen Regionen der französischen Alpen – gibt es von privaten Vereinen betriebene Wanderherbergen!

Sabine Bade & Wolfram Mikuteit

Hinterlasse einen Kommentar

Eingeordnet unter Übernachten, bergauf bergab, Mercantour, Royatal, Seealpen

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s