Junge Bartgeier im Mercantour Nationalpark

In den nächsten Tagen bietet sich Wanderern im Parc National du Mercantour gegebenenfalls die Gelegenheit, zwei junge Bartgeier bei ihren ersten Flugversuchen zu beobachten.
Im Rahmen des internationalen Wiederansiedlungsprojektes für die Ende des 19. Jahrhunderts ganz aus den Alpen verschwundenen Bartgeier wurde das drei Monate alte Raubvogelpärchen am 22. Mai, dem internationalen Tag der biologischen Vielfalt (Biodiversität), in die Freiheit entlassen.

Erst am Vortag waren die beiden aus dem Wiener Zoo stammenden jungen Bartgeier mit dem LKW nach Frankreich gebracht und dann in einem präparierten Nest in den Bergen oberhalb von Roubion, einem kleinen Ort auf der Strecke des GR 52A ‚Sentier Panoramique du Mercantour‘, abgesetzt worden. Finanziert wurde diese Auswilderung von der monegassischen Stiftung ‚Fondation Prince Albert II‘, die auch für die nächsten drei Jahre die Kosten des Monitorings übernehmen wird.
Und wer sponsort, darf auch taufen: so heißen die Beiden nun nach Ortsteilen des Fürstentums ‚Rocca‘ und ‚Fontvieille‘.

Barteiger

mit freundlicher Genehmigung: WILDTIER SCHWEIZ / SWISS WILDLIFE INFORMATION SERVICE, Foto © Emil Rechsteiner

Allein in den Seealpen wurden ab 1993 nunmehr 28 der seltenen Greifvögel in die Freiheit entlassen – im französischen Parc National du Mercantour und im italienischen Parco Naturale delle Alpi Marittime. Ob ‚Rocca‘ und ‚Fontvieille‘ der Region die Treue halten werden, bleibt abzuwarten: gerade während ihrer ersten Lebensjahre streifen junge Bartgeier im ganzen Alpenbogen umher.

Verbreitungsgebiet Bartgeier

mit freundlicher Genehmigung: WILDTIER SCHWEIZ / SWISS WILDLIFE INFORMATION SERVICE

Übrigens:
Dem Vernehmen nach geht es ‚Gilda‘ und ‚Aisone‘ im Wallis ausgezeichnet: sie sind mit dem Füttern der Jungvögel beschäftigt.

Sabine Bade & Wolfram Mikuteit

Ein Kommentar

Eingeordnet unter Mercantour, Seealpen, Tiere der Berge

Eine Antwort zu “Junge Bartgeier im Mercantour Nationalpark

  1. Leider sind die Daten der Satellitensender, die Auskunft über die ersten Ausflüge von Rocca und Fontvieille geben können, noch nicht online nachvollziehbar, sodass wir auf Auskünfte des großen Netzwerkes freiwilliger Beobachter angewiesen sind, die uns dankenswerterweise zur Verfügung gestellt werden.

    Beide jungen Bartgeier scheinen zunächst den Seealpen treu bleiben zu wollen:
    Rocca folgte anscheinend dem GR 52A und wurde am 25.August bei Colmars-les-Alpes beobachtet.
    Fontvielle hält sich bereits längere Zeit im oberen Tinéetal auf und wurde dort zuletzt zwischen 3.10.und 5.10. in Saint-Étienne-de-Tinée gesichtet.

    Sabine Bade

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