Während wir noch immer auf die lang avisierte Eröffnung des Albergo in der ‚Casa della Bela Rosin‘ in Terme di Valdieri warten (*) und die Hoffnung schon fast aufgegeben haben, einmal in jenen Räumlichkeiten übernachten zu können, die Vittorio Emanuele II. für seine schöne Zweitfrau Rosa Vercellana errichten ließ – bietet sich nun nicht weit entfernt eine sogar noch attraktivere Alternative.
Foto: Giacinto Garaffi (1843 – 1925)
Das königliche Jagdhaus auf der Valasco-Hochebene, die Reale Casa di Caccia, ist zum Rifugio ausgebaut worden, das am kommenden Sonntag eröffnet wird.
Das passt (auch in den Augen überzeugter Republikaner) gut zu einem Naturpark, der in Broschüren als ‚königlicher Park‘ bezeichnet wird – wobei die Werber sich nicht dazu äußern, ob sich diese Titulierung auf die herausragenden Naturschönheiten der Region oder auf die royalen Hinterlassenschaften beziehen. Denn in der Tat hatten die Savoyer starken Einfluss auf die Entwicklung der gesamten Gegend: so lockten zum Beispiel diverse schwefel- und eisenhaltige Quellen zwar schon die Römer nach Terme di Valdieri – aber erst nachdem der Savoyerkönig Carlo Emanuele III. 1755 entschied, hier einen Badeaufenthalt zu verbringen, wurde der Grundstein für die Bekanntheit der Terme gelegt.
Und einer seiner Nachfolger war es dann auch, der die Region ein Jahrhundert später prägte wie kein anderer vor ihm: Vittorio Emanuele II. machte Entracque-Valdieri zu einem seiner Jagdreviere, baute hier eine Sommerresidenz und diverse Jagdhäuser. Und hinterließ dem Wanderer von heute zudem noch sehr gut erhaltene Jagdsteige, wie sie sonst nur im Gran Paradiso zu finden sind.
Und über Teile eines solchen Jagdsteiges erreicht man auch das neue Rifugio Valasco, wenn man auf dem ‚roten Weg‘ der Via Alpina in den Seealpen auf Etappe R142 zwischen Rifugio Questa und Rifugio Morelli-Buzzi unterwegs ist. Bewirtschaftet wird das Rifugio (das der privaten Società Agricola Stella Alpina gehört) übrigens von Flavio Poggio, dem Gestore der CAI-Hütten ‚Genova‘ und ‚Questa‘ – weswegen wir auch sehr zuversichtlich sind, dass neben der tollen Lage auch alle weiteren Umstände dazu angetan sein werden, einen angenehmen Aufenthalt in der ehemaligen Reale Casa di Caccia zu erleben.
Die telefonische Voranmeldung erfolgt momentan noch über das Rifugio Questa (Cell.: +39 348 3230266 und +39 347 7959051, Te.: +39 0172 726603), aber die Homepage mit allen weiteren Informationen ist bereits im Netz.
Sabine Bade & Wolfram Mikuteit
(*) Bereits seit über einem Jahr ist die Restaurierung der beiden erhaltenen Chalets im ‚Schweizer Stil‘ nun schon abgeschlossen – aber ein Pächter unverständlicherweise noch immer nicht gefunden! Gerade läuft die x-te Ausschreibungsrunde, mit der die Verwaltung des Parco Naturale delle Alpi Marittime versucht, einen geeigneten Interessenten zu finden!
Ich war Ende Mai 2012 mit meinem Freund oben auf der Valasco-Ebene, um ein paar Tage zu wandern und uns diese Ecke des Piemonts, von der wir schon viel gehört haben, mal selbst anzuschauen. Geschlafen haben wir im Refugio Valasco, dessen Lage uns als Ausgang für unsere Wandertouren sehr gut gefallen hat.
Das Gebiet im Naturpark ist echt wunderschön. Man kann mehrere stundenlange Wanderungen an Seen vorbei durch die Natur machen, und trifft nicht selten auf Murmeltiere, Gämse und andere Tiere der Alpen. Natur pur und wunderbare Motive für Fotos.
Von Terme di Valdieri kann man zu Fuss über die alte von den Königen gebaute Strasse bis zum Rifugio Valasco wandern. Die 2 Nächte, die wir dort oben geschlafen haben, haben wir uns rundum wohlgefühlt in dem ehemaligen Jagdschloss. Der Wirt und das Personal sind freundlich. Das Essen, was wohl typisch für die Region ist, hat uns auch gut geschmeckt. Vorallem die hauseigenen Kuchen. Und für eine Hütte, die mitten in den Bergen liegt gibt es nicht wenig Auswahl.
Wie mein Vorgänger kann ich das Refugio Valasco also nur empfehlen. Wer die Natur mag, Erholung sucht und gerne mal wandert macht hier bestimmt nichts falsch.
Wir haben im Juni 2011 das Rifugio Valasco für 2 Nächte als Standortunterkunft genutzt um das königliche Jagdgebiet zu erwandern. Die Lage in dem Hochtal dürfte wohl einmalig sein. Das angrenzende Wander gebiet bis auf eine Höhe von fast 3000 m ist beeindruckend , sehr erlebnisreich und daher unbedingt zu empfehlen. Der Hüttenwirt ist sehr hilfsbereit, was Auskünfte über die Umgebung oder eine Wettervorhersage betrifft. Wer sich aber auf ein leckeres Essen nach einem sehr langen Wandertag freut, wird hier eine bittere Enttäuschung erleben.
Die auf der Webseite vollmundig angekündigte regionale, piemontesische Küche existiert hier leider nicht. Wir haben in unseren letzten drei Wanderjahren in dieser Region (unter anderem auch im Mairatal ) nirgendwo so schlecht und im Verhältnis so teuer gegessen wie im Refugio Valasco.
Hier besteht noch dringender Handlungsbedarf. Selbst die Polenta im
wesentlich höher gelegenen Rifugio Questa war besser als im Valasco.
Von der Lage her betrachtet und den sich bietenden Wandermöglichkeiten ist das Rifugio Valasco aber sehr zu empfehlen.
Achtung : Nach Möglichkeit das Wochenende und vor allem den Sonntag meiden. Dann kommen die Wochenendspaziergänger und Wanderer in Massen zum Rifugio hoch.