Il Vento fa il suo Giro

Als wir im November 2008  über Giorgio Dirittis Film ‚Il Vento fa il suo giro‘ berichteten, taten wir das, um kurz darauf aufmerksam zu machen, dass dieser preisgekrönte Film über das fiktive okzitanische Dorf Chersogno gerade in einigen deutschen Programmkinos lief. Selbst gesehen hatten wir den Film damals aber noch nicht.
vento-giro Wir waren uns auch alles andere als sicher, was uns erwarten würde. Bei diversen Filmfestivals ausgezeichnete Filme treffen selten unseren – zugegebenermaßen eher elitären – Geschmack. Eingestellt waren wir gedanklich also auf ein  Gemisch aus okzitanischer Folklore und schön anzusehender Berg-und-Tal-Romantik, angereichert mit einer klitzekleinen Prise Kritik an der so oft thematisierten ‚Erstarrung‘ dieser Täler. Weit gefehlt!

‚Il Vento fa il suo giro‘ ist weder klebrig-süßlich, noch käme er als Hochglanzwerbefilm für die Valli del Cuneese in Frage. Also nicht der leiseste Ansatz von Courths-Mahler mit Ghironda unter dem Chersogno. Mehr darüber, was sich hinter den Fassaden der schön anzuschauenden Häuser in diesem ‚Paradies für Wanderer‘ abspielt, verraten wir hier nicht. Können den Film nun aber wirklich guten Gewissens empfehlen.

Er wurde im Mairatal gedreht, in Prazzo, Acceglio, Celle di Macra, Dronero, Macra, San Damiano Macra und Ussolo. Das halbe Tal war auf den Beinen, um als Komparsen mitzuwirken. Und selbstverständlich – wie hätte es anders sein können – spielt Sergio Berardo (Lou Dalfin) beim Dorffest auf. Aber: Ogni riferimento a persone e a fatti realmente accaduti é puramente casuale – Ähnlichkeiten mit realen Personen oder tatsächlichen Gegebenheiten wären rein zufällig.

Die DVD – 110 Minuten, wahlweise mit englischen oder französischen Untertiteln – ist überall im Mairatal erhältlich und wird exklusiv von der Associazione ‚Donne di Montagna‘ vertrieben.

Sabine Bade & Wolfram Mikuteit

3 Kommentare

Eingeordnet unter Cottische Alpen, Mairatal, Okzitanien, TV-Tipp

3 Antworten zu “Il Vento fa il suo Giro

  1. Thomas Knorr-Siedow

    Was für ein schöner und nachdenklicher Film. Keiner behält Recht und es wird deutlich, wie gefährdet das Leben ‚dort oben‘ ist, auch dadurch, dass alle in ihren geschlossenen Zirkeln verharren.
    Ich habe den Film zuerst im Flugzeug gesehen. Emirates Airlines auf dem Weg von Doha nach Ho Chi Minh City. Dass der Monviso es bis dorthin schafft, fand ich schon erstaunlich. Während irgendwo links die ganz hohen Berge Pakistans und Nordindiens vorbeischweben, kommen die Valli ganz nahe.

  2. Hallo Roman,

    Dank für den Hinweis. Allerdings erscheint der Preis über Amazon (27,90 +3,00 für Versand) doch recht hoch. Wir haben vor Ort lediglich 18 Euro gezahlt. Allerdings vergessen nachzufragen, wie sich die Bestellung aus dem Ausland gestaltet.

    Gruß
    Sabine

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