Tenda-Eisenbahnlinie: Europa scheitert an Signalen

Dass die Tendabahn zu den außergewöhnlichsten alpenquerenden Eisenbahnlinien zählt, ist unbestritten. Dass sie aber – wie WIKIPEDIA in dem sehr lesenwerten Artikel noch anführt  – „die italienische Stadt Turin über Cuneo mit dem französischen Nizza“ verbindet, gehört mit dem ab 13. November 2009 geltenden Fahrplan der Vergangenheit an.
Denn mit ihm wurden die Direktverbindungen zwischen Cuneo und Nizza eingestellt. Weil Frankreich und Italien unterschiedliche Signalsysteme verwenden, und die betroffenen Eisenbahnunternehmen für den grenzüberschreitenden Verkehr keine Lokomotiven gekauft haben, die mit beiden Systemen kompatibel sind.

Piene

Nun sind wir keine Eisenbahn-Fachleute, wissen nichts über die Komplexität des Signalwesens  und haben ohnehin, um von Cuneo schnell nach Nizza zu gelangen, meist den Weg über die viel befahrene Strecke nach Ventimiglia gewählt und sind von dort aus im S-Bahn-Takt nach Nizza gelangt.  Weil die Verbindungen von Breil-sur-Roya nach Nizza immer weiter ausgedünnt wurden, was die kleinen Orte entlang dieser französischen Nebenlinie der Tendabahn seit Jahren befürchten lässt, dass die französische Staatsbahn SNCF die Linie Nizza – Sospel – Breil schließen könnte.

St.-Dalmas de Tende

Nun scheinen die Verantwortlichen doch endlich realisiert zu  haben, dass ihre Entscheidung nicht gerade auf ungeteilte Begeisterung trifft – und leiten Verhandlungen ein. Keine schlechte Idee zum 30. Jahrestag der Wiedereröffnung einer der interessantesten alpenquerenden Eisenbahnlinien!

Sabine Bade & Wolfram Mikuteit

 

 

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Eingeordnet unter Bus und Bahn, Mercantour, Royatal, Seealpen

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