Italienisch lernen im Piemont

Es war die Frage eines einzelnen Herren, die uns auf die Idee zu diesem Artikel brachte:
„Kennt Ihr eine nette Sprachschule im Piemont? Habt Ihr einen Tipp für mich?“
Nichts gegen das Angebot der örtlichen Volkshochschule, aber seine in die Jahre gekommenen Italienischkenntnisse wolle er doch lieber vor Ort auffrischen.

Als wir vor einigen Jahren vor derselben Frage standen, war die Suche noch ungleich schwerer als heute: Italienisch lernte man damals – hier hatte die „Toskana-Fraktion“ ihre Spuren hinterlassen – in Florenz,  Siena oder Perugia.
Wir aber wollten ins Piemont, wobei uns eine Sprachschule in einem der Westalpentäler am allerliebsten gewesen wäre. Aber die Schule von Maria und Andrea Schneider im Mairatal existierte schon länger nicht mehr, und auch die vorher im Lyceo Valdese in Torre Pellice sporadisch angebotenen Italienischkurse waren gerade ausgesetzt worden.
Wenn wir uns schon die Beschäftigung mit dröger italienischer Grammatik nicht durch den Aufenthalt in einem der Täler versüßen konnten, wollten wir aber wenigstens nach Turin. In der unterrichtsfreien Zeit stundenlang in der Libreria La Montagna stöbern, dem alpinen Museum auf dem Monte dei Cappuccini den x-ten Besuch abstatten, mal wieder durch den Slow-Food-Fresstempel Eataly schlendern und vieles andere mehr.

L’Italiano Porticando
Wir wissen weder, wieviele Sprachschulen es in Turin insgesamt gibt – noch können wir Aussagen darüber machen, welche davon wohl die Beste ist. Denn nachdem wir einmal bei L’Italiano Porticando gelandet waren, sahen wir keine Notwendigkeit, uns anderweitig umzusehen.
„Professionell, aber geprägt von sehr herzlicher Atmosphäre“ gibt unser ganz subjektives Urteil am besten wieder. Über das gesamte, recht vielfältige Kursangebot der Schule kann sich jeder auf der deutschsprachigen Homepage selbst einen Eindruck verschaffen.
Hier nur so viel: Darüber, dass wirklich – und selbstverständlich auch in den Pausen – ausschließlich Italienisch gesprochen wird, wachen Rosaria, Caterina und  Laura, die die Schule im Familienkollektiv leiten, mit Argusaugen und –ohren. Dennoch ist es bei manchen Fragen, die sich bei einem Aufenthalt in Italien recht schnell aufdrängen (etwa: „Wie ist es möglich, dass sich Berlusconi noch immer so  großer Beliebtheit erfreut?“) hilfreich, dass Rosaria und Caterina in Deutschland zur Schule gegangen sind und dort auch studiert haben. Kennerinnen beider Kulturen muss nicht dezidiert erklärt werden, woraus diese Frage resultiert.

Ansonsten:
Wer noch dem tradierten Vorurteil aufsitzt, Turin sei eine graue, langweilige Industriemetropole, wird spätestens während eines architektonischen Stadtspaziergangs mit Laura, die für das kulturelle Rahmenprogramm der Schule verantwortlich ist, eines sehr viel Besseren belehrt!

L’Italiano Porticando s.r.l.
Via Mercanti, 2
I-10122 TORINO
http://www.italianoporticando.com

Sabine Bade & Wolfram Mikuteit

P.S.
Wem Turin als Standort verständlicherweise im Sommer zu heiß ist, sucht sich ein Quartier in den Valli di Lanzo oder dem Susatal und fährt morgens mit dem Zug hinein nach Turin.

 

 

 

Ein Kommentar

Eingeordnet unter abseits des Weges

Eine Antwort zu “Italienisch lernen im Piemont

  1. Tolle Beschreibung einer sicherlich sehr guten Sprachschule, die ich leider (noch) nicht kenne! Dafür kenne ich Turin und das Piemont umso besser und freue mich, dass Sie ganz bewusst nicht in die Toskana, sondern ins Piemont gefahren sind und Turin als wunderschöne Barockstadt kennengelernt haben. Herzliche Grüße, S. Görsch

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