Übernachten im Grongios Martre im Bosco dell’Alevè – Varaitatal

Nach langer Suche endlich gefunden: Eine wunderbare Übernachtungsmöglichkeit im Valle Varaita
Es gehört schon einiges dazu, uns richtig ins Schwärmen zu bringen. Aber Laila und Luca haben es mit ihrem Grongios Martre auf Anhieb geschafft!


Wenn da nur nicht dieser irritierende Name wäre. Denn offiziell wird das Grongios Martre als ‚Rifugio‘ bezeichnet – was uns, würden wir es nicht besser wissen, sofort an karg ausgestattete Massenlager und Gemeinschaftsduschen denken ließe. Und davon kann beim Grongios Martre nun wirklich keine Rede sein. Stattdessen bietet das nagelneue, schön aus Naturstein unter Verwendung von viel Holz errichtete Haus 4 nett eingerichtete Doppelzimmer mit jeweils eigenem Bad, zwei davon mit eigenem Balkon, eines mit Terrasse, Satelliten-TV (worauf wir verzichten könnten) und WiFi.

in schöner Lage …
… nämlich auf einer kleiner Lichtung – mit unverstellter Aussicht auf den Bergkamm, der das Varaita- vom Mairatal trennt – im Bosco dell’Alevè, diesem zauberhaften Wald, der mit einer Ausdehnung von 825 Hektar als einer der größten Zirbelkiefernwälder der Alpen gilt. Manche Quellen bezeichnen ihn als „größten der Westalpen“, andere als „größten Italiens“ oder „größten Europas“. Welcher dieser Superlative wirklich zutrifft, vermögen wir beim besten Willen nicht zu beurteilen. Der Name Alevè leitet sich übrigens aus dem Okzitanischen ab und heißt nichts anderes als Zirbelkiefer. Die hier stehenden Bäume sind zum Teil bis zu 600 Jahre alt. Jahrhundertelang war das Gebiet als Bannwald geschützt, und heute genießt der Bosco dell’Alevè den Status eines kommunalen Schutzgebietes. Durchsetzt ist der Wald mit Lärchen – der reine Zirbelkiefernbestand wird mit 580 Hektar beziffert – was besonders im Herbst, wenn sich die Lärchen im Gegensatz zu den immergrünen Zirbelkiefern gelb färben, ein buntes, dem Indian Summer ähnelndes Bild abgibt.
Einige hundert Meter höher steht noch das Rifugio Bagnour, für uns nachwievor die beste Möglichkeit, auf dem Giro del Monviso abseits der Hauptroute in aller Ruhe übernachten zu können. Auch mit ausgezeichnetem Essen, aber wegen der fehlenden Doppelzimmer und des etwas längeren Aufstieg für längere Aufenthalte im Varaitatal nur bedingt geeignet.

mit wirklich guter Küche
Luca haben wir vor einigen Jahren zum ersten Mal im Rifugio Morelli Buzzi im Parco delle Alpi Marittime getroffen. Dort war er Pächter und legte in der Küche natürlich selbst Hand an. Vorher hatte er bereits einige Zeit im Centro Culturale Borgata San Martino bei Andrea und Maria Schneider im Mairatal gearbeitet – und nun kann er in seinem eigenen Haus endlich so agieren, wie es ihm beliebt. Die Ergebnisse seiner Kochkunst haben zumindest uns schwer begeistert. Oder war es doch eher die herzliche Atmosphäre, die Laila und Luca verbreiten? Wie auch immer: Das Grongios Matre ist eine wunderbare Übernachtungsmöglichkeit im Valle Varaita!


Kunst am Wanderweg im Varaitatal: Der „White Cube“ des Collettivo Grandeur Nature am Lago di Pontechianale bei Castello

Hier einige praktische Infos zum Grongios Martre:
Das Haus ist nicht mit dem Auto anfahrbar, allerdings in 20 lockeren Gehminuten über den rot-weiß markierten Weg U8, eine schöne Mulattiera, schnell zu erreichen. Dieser Weg beginnt neben dem Rifugio Alevè kurz vor Castello, einem Ortsteil von Pontechianale am gleichnamigen Stausee.
Grongios Martre ist ganzjährig geöffnet, Halbpension im Doppelzimmer kostet 55 Euro pro Person, Bed & Breakfast 35 Euro.
Rifugio Grongios Martre, Bosco dell’Alevè, 12020 Pontechianale (CN), http://www.grongiosmartre.com, Tel.: +39-340-0692705

Sabine Bade & Wolfram Mikuteit

 

 

2 Kommentare

Eingeordnet unter Übernachten, Cottische Alpen, Giro del Monviso, Monviso-Region, Varaitatal

2 Antworten zu “Übernachten im Grongios Martre im Bosco dell’Alevè – Varaitatal

  1. Volker Paulick

    Wir waren schon zweimal bei Leila und Luca, jeweils im September.
    Das Haus ist sehr schön und mit viele Liebe renoviert, die Einrichtung ist etwas ganz Besonderes, man sieht das hier ein Schreiner mit persönlichen Ideen und künstlerischen Geschmack arbeitet.
    Luca kocht sehr gut, und Laila sorgt für eine sehr persönliche und familäre Atmosphäre.
    Weil wir es diesen Septmber nicht geschafft haben, gehen wir nun im Winter zum Jahreswechsel gehen.

  2. Ich möchte mich ganz herzlich für diesen Übernachtungshinweis bedanken, er kommt gerade zur rechten Zeit. Ab September erkunden wir wieder die okzitanischen Täler, Dörfer, genießen das Essen, die Feste… und überhaupt alles.

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