Archiv der Kategorie: Cottische Alpen

Von den Quellen der Maira hinauf zum Passo della Cavalla

Als kleinen Vorgeschmack auf den kommenden Sommer hier ein paar ‚bewegte Bilder‘ aus den Dolomiten von Cuneo im Valle Maira:

Der kurze Film zeigt schöne Aus- und Tiefblicke vom Sentiero Pier Giorgio Frassati, den wir hier detailliert beschrieben haben, auf den Passo della Cavalla und die umliegenden Gipfel, auf Lago d’Apzoi, Lago Visaisa und die Ruine des Albergo-Rifugio Principe di Piemonte.

Sabine Bade & Wolfram Mikuteit

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Eingeordnet unter Cottische Alpen, Mairatal

Neue Wanderunterkunft: Das "Lou Stau" im Vallone dell’Arma

‚Lou Stau’ ist okzitanisch und bedeutet ‚Rast’. Und gut ‚rasten’ und essen konnte man im kleinen Weiler Trinità im Vallone dell’Arma schon seit einigen Jahren. Nun hat Piera zusätzlich zu ihrem Restaurant ein Posto Tappa eingerichtet, eine Matratzenunterkunft für Wanderer. Im nächsten Frühjahr soll das erste Doppelzimmer bezugsfertig sein.
Lou Stau: neue Wanderunterkunft im Vallon dell'Arma Wer bereits in der Region zwischen Stura-, Grana- und Mairatal unterwegs war, ortet Trinità schnell. Allen anderen hilft folgender Hinweis:
Das Vallone dell’Arma ist ein linkes Seitental des Valle Stura. Durchzogen wird es von einer schmalen Straße, die von Demonte – bis dorthin reichte früher der Gletscher, der das Tal entstehen liess – hinaufführt zum Colle Valcavera. Und damit direkt auf die Gardetta-Hochebene ins Herz der sogenannten ‚Dolomiten von Cuneo’. Die wenigen kleinen Weiler entlang der Straße sind von starker Landflucht gezeichnet. Zumindest im oberen Talbereich sind die Kühe in der Überzahl. Das traditionelle Weidegebiet wird auch noch heute von Margari (transhumanten Kuhhirten) aus der Poebene beweidet. Im Sommer 2012 standen circa 1.450 Kühe auf vier Almen.
Pieras ausschließlich regional geprägte Küche Sie produzieren vieles von dem, was später in Pieras ausschließlich regional geprägter Küche landet: Milch und Käse etwa auf der Gias Valcavera gegenüber des Rifugio Carbonetto und Fleisch der razza piemontese auf der Gias Viribianc.
Mit der Schaffung einer Übernachtungsmöglichkeit in Trinità lässt sich das Vallone dell’Arma über die zahlreichen Fußwege jetzt gut erkunden. Darüberhinaus ergeben sich Variationen zum Granatal-Höhenweg ‚Curnis Auta’ und dem Sturatal-Rundwanderweg ‚Lou Viage‚.

Lou Stau
Piera Maria Viale, Frazione Trinitá, 12014 Demonte
Telefon: +39 0171 955788

Sabine Bade & Wolfram Mikuteit
Fotos: Markus Golletz

 

 

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Über den Assiettakamm zum neuen Rifugio Casa Assietta

Ganz entspannt zur Testa dell’Assietta
Nachdem wir im Juli dieses Jahres über die Eröffnung der Casa Assietta berichtet haben, wollten wir uns selbst ein Bild machen von dem Rifugio, mit dem nun endlich eine Übernachtungsmöglichkeit auf dem Kamm zwischen Susa- und Chisonetal geschaffen wurde.
Casa Assietta - am gleichnamigen Lago Was überfällig war. Denn wer hier bisher zu Fuß unterwegs war, hatte wegen der Länge der jeweiligen Touren nie genug Muße, den abgeflachten Kamm (assiette = Teller) mit all seinen Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Von Salbertrand über Montagne Seu hinauf zur Testa dell’Assietta benötigt man im Rahmen einer Tagestour hin und zurück circa 8 Stunden. Der Obelisk steht an einem Punkt mit überwältigender Aussicht und erinnert an eine Schlacht während des Österreichischen Erbefolgekrieges. Einrückende Franzosen und Spanier, die die Sperrfestungen im Susa-Tal (Forte Exilles) und Chisone-Tal (Forte Fenestrelle) umgehen wollten, liefen hier am 19. Juli 1747 der piemontesisch-österreichen Armee – die den Angriff über den Kamm erwartet hatte – direkt vor die Flinten. So konnten stark unterlegene Verteidiger mit 7.000 Mann den Angriff der 40.000 Franzosen und Spanier zurückschlagen.
Testa dell'Assietta

Eine sehr attraktive Tour, auf der aber – bisher – gerade genug Zeit blieb, sich außer der tollen Aussicht noch die Reste der Verteidungsanlagen (Trockenmauem in Zickzacklinien, Gräben, Schanzen) anzuschauen, bevor gleich wieder an den Abstieg gedacht werden musste. Ebenso erging es Weitwanderern, die auf der Grande Traversata delle Alpi (Etappe 28) oder dem Blauen Weg der Via Alpina unterwegs waren.

Mit der Eröffnung der ‚Casa Assietta’ am kleinen, eher tümpelgleichen Lago dell’Assietta, die im Jahr 1890 vom Militär errichtet wurde und später den Straßenbauern als Lagerraum diente, steht auf dem breiten Kamm zwischen Susa- und Chisonetal nun endlich ein in den Sommermonaten bewirtschaftetes Rifugio zur Verfügung. Die Möglichkeit zur Übernachtung auf 2.500 Metern bietet damit Gelegenheit, die Tour auf zwei Tage zu verteilen und auch den einen oder anderen Abstecher einzulegen.

Panorama-Kammwandern zwischen Susa-und Chisonetal
Nun ist es darüberhinaus auch endlich möglich, die gesamte Strada dell’Assietta von Sestriere nach Fenestrelle zu Fuß zu begehen, ohne unterwegs biwakieren zu müssen. Diese in der Mussolini-Ära erbaute Höhenstraße zieht sich, mal als Erd- mal als Schotterpiste und nur ganz selten asphaltiert, vom Ortsausgang Sestriere anfangs über Colle Basset, Colle Costa Piana bis zum Monte Genevris (2.533 m), auf dem der Faro degli Alpini steht. Und hinter dem Colle Lauson gelangt man zum neuen Rifugio am Lago dell’Assietta.
Blick in Richtung Westen auf den Grenzkamm hinüber nach Frankreich

Unterhalb der Testa dell’Assietta geht es weiter in östlicher Richtung: Hinter dem gleichnamigen Pass unterhalb des im 19. Jahrhunderts errichteten Forte Gran Serin beginnt der gemächliche Abstieg, vorbei an der Verzweigung zum Colle delle Finestre und dem auf einem Felssporn stehenden Forte Serre Marie. Wie das darüber stehende Corpo di Guardia del Falouel wurde es 1882 als Außenposten des Forte di Fenestrelle zur Verteidigung der Passstraße über den Colle delle Finestre erbaut. Vorbei an der Abzweigung zum etwas tiefer gelegenen Weiler Pequerel mit seinem massiven Lawinenkeil aus dem Jahr 1716 und der Abzweigung zum Rifugio Selleries, gelangt man über einen kurzen Stichweg an einen netten Picknickplatz mit Aussicht auf die zum Forte Fenestrelle gehörende Zugbrücke Ponte Rosso. Kurz vorher zweigt die ‚Strada dei Cannoni’ ab: Dieser ehemalige ‚Kanonenweg’ führt bei stets gleichbleibendem Gefälle schön schattig in insgesamt 26 durchnummerierten Kehren hinunter nach Fenestrelle im Chisonetal.
Forte di Fenestrelle - 635 Meter Höhenunterschied

Was den Panoramagehalt des Weges anbelangt, ist die Strada dell’Assietta mit Aussicht auf Ecrins-Massiv, Monviso und Chaberton kaum zu toppen. Um sie auch staubfrei genießen zu können, bietet sich an, sie vorzugsweise an einem der Tage, an dem sie für den motorisierten Verkehr gesperrt ist, zu begehen: In den Monaten Juli und August Mittwochs und Samstags zwischen 9 und 17 Uhr.

Casa Assietta:

Bewirtschaftet von Mitte Juni bis Mitte September
18 Plätze in 6- und 4-Bettzimmern
Halbpension (Abendessen, Übernachtung, Frühstück) 37 Euro
Tel: +39 0122 456117
Mail: rifugioassietta@libero.it
www.facebook.com/pages/Rifugio-Assietta/247011738752686

Sabine Bade & Wolfram Mikuteit

 

 

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Valle Varaita: Neuer attraktiver Rundwanderweg in 12 Etappen

Am Anfang waren die Percorsi Occitani

Der Erfolg der Percorsi Occitani, des vorwiegend von deutschsprachigen Wanderern viel begangenen Rundwanderweges im Mairatal, lässt seit langem in vielen Nachbartälern Begehrlichkeiten aufkeimen. Leckere „Antipasti und alte Wege“ gibt es schließlich auch bei uns, grummelt es denn auch kaum verhohlen durch die Täler.

Stimmt. Von Trockenmauern gesäumte Maultierpfade, die zu hochgelegenen Sommerweiden mit bester Aussicht auf die umliegenden Gipfel der Cottischen Alpen führen, schmalere Wege, auf denen man in längst verlassene Dörfer gelangt und jahrhundertealter Siedlungsgeschichte im okzitanischen Sprachraum nachspüren kann, gibt es in allen benachbarten Tälern.

Längst auch gut markierte talerschließende Weitwanderwege wie den Sentiero del Plaisentif im Val Chisone und den Rundweg ‚Lou Viage’ im Valle Stura. Ganz zu schweigen von der bereits vor den Percorsi Occitani existierenden Alta Via Val di Susa.
Aber wenn sich mittlerweile auch die eine oder der andere Besucher im Mairatal etwas daran stößt, dort fast nur noch Deutsche und Schweizer zu treffen, wird viel zu selten über den Tellerrand in die oft nicht minder attraktiven Nachbartäler geschaut.

Ein neuer Versuch: Weitwandern im Valle Varaita

Wenn wir – nicht oft – in deutschsprachigen Printmedien über piemontesische Täler lesen, ist meist von einem ‚Geheimtipp’ für Einsamkeit suchende Wanderer und von ‚wilden Alpentälern’ mit einer Bevölkerungsdichte, die jene Alaskas locker hinter sich lässt, die Rede. Terra incognita für all jene, die vom Piemont nur die Poebene auf der Durchreise in die Toskana oder die Cinque Terre kennen.

In dieses Horn wollen wir nicht blasen: Das Valle Varaita gilt manchem als eines der schönsten Westalpentäler und ist damit kein Geheimtipp. Dennoch bleibt richtig, dass sich nirgends die Alpen so stark entvölkert haben wie in den piemontesischen Tälern entlang der französischen Grenze. Das kommt Einsamkeit und echte Naturerlebnisse suchenden Wanderern entgegen, zumal Weiler wie Chianale und Bellino das Klischée der „stehengebliebenen Zeit“ so gut bedienen, als wäre es hier entstanden.

Dazu passt, es nicht nur bei den begehrlichen Blicken hinüber ins Valle Maira zu belassen – sondern vor Ort selbst alles für den Aufbau eines sanften, angepassten Wandertourismus zu tun. Was auch dazu beitragen kann, die drohende Entsiedlung des Tales zu stoppen.

Dodieci giorni di trekking in Valle Varaita

Voriges Jahr erfuhren wir von dem Plan, im Valle Varaita einen Weitwanderweg nach Vorbild der Percorsi Occitani einzurichten. Daniele, der mit der Segnavia bereits eine tolle „Porta di Valle“ aufgebaut hat, die wir uns sehnsüchtig auch für andere Täler wünschen, erzählte uns davon. Was wir damals noch für einen sehr ambitionierten Plan hielten, der sicher nicht sehr schnell umgesetzt werden könnte, ist gerade Wirklichkeit geworden – und die Comunità montana Valli di Monviso hat dazu eine informative Broschüre herausgegeben.

Die 12 Etappen des neuen Rundwanderweges führen von Verzuolo am Eingang des Tales an den Nordhängen entlang Richtung Talschluss bis nach Chianale und entlang der gegenüberliegenden Hangseite zurück nach Costigliole Saluzzo. Rund 60 Stunden ist man unterwegs, wofür 10 bis 12 Tage zu veranschlagen sind:

Tappa 1: Verzuolo – Isasca (5 h)
Tappa 2: Isasca – Frassino (6 h)
Tappa 3: Frassino – Becetto (5.30 h)
Tappa 4: Becetto – Rifugio Bagnour (6.30 h)
Tappa 5: Rifugio Bagnour – Chianale (4 h)
Tappa 6: Chianale – Bellino, Borgata Chiesa (5 h)
Tappa 7: Bellino, Borgata Chiesa – Rifugio Meira Garneri (6 h)
Tappa 8: Rifugio Meira Garneri – Rore (4.30 h)
Tappa 9: Rore – Melle (5.30 h)
Tappa 10: Melle – Valmala (3.30 h)
Tappa 11: Valmala – Venasca (3.30 h)
Tappa 12: Venasca – Costigliole (5 h)

Der Weg verläuft – stes gut markiert – nur selten oberhalb von 2.000 Metern und ist bei mittelprächtiger Kondition für jeden durchgängig gangbar (italienisches Wanderwege-Rating „E“). Am Ende einer jeden Etappe gibt es bewirtschaftete Übernachtungsmöglichkeiten.

Die 3-sprachig abgefasste Broschüre (it/fr/en) zum Weg beinhaltet neben einem Verzeichnis der Übernachtungsmöglichkeiten und der ausklappbaren Übersichtskarte Beschreibungen und Kartenskizzen zu jeder einzelnen Etappe; im dazugehörigen Infokasten sind neben Dauer und Auf- und Abstieg auch die Anzahl der unterwegs passierten Brunnen/Quellen aufgeführt. Hier hätten wir uns lediglich zusätzlich die Information zur Länge der Etappe in Kilometern gewünscht.

12 Giorni di trekking in Valle Varaita

48 Seiten, Preis 3,50 Euro.

Erhältlich ist die Broschüre in der Segnavia, in der Informationsstelle der CM Valli di Monviso in Frassino und in mehreren Buchläden im Tal.

Wer diesen Rundweg nun noch um das ‚Sahnehäubchen’ des Varaitatals bereichern möchte, kombiniert ihn mit Teilen des Giro del Monviso. Der gehört ohnehin zum Varaitatal wie die Gardetta-Hochebene zum Valle Maira. Auch die Erstbesteigung des Monviso durch William Mathews 30. August 1861 erfolgte schließlich von Casteldelfino im Varaitatal aus.

Anbieten würde sich beispielsweise, die 5. Etappe durch den Weg über das Rifugio Vallanta und den Passo della Losetta durch das Vallone di Soustra nach Chianale zu ersetzen. Um hier nur eine von sehr vielen möglichen Varianten anzusprechen ….

Sabine Bade & Wolfram Mikuteit

 

 

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Mit der Casa Cantoniera gibt es endlich ein Rifugio auf dem Assiettakamm

„Hier oben sollte man übernachten können. Warum kommt niemand auf die Idee, die toll gelegene Casa Cantoniera zum Rifugio auszubauen? Nicht nur eine grandiose Aussicht, sondern sogar einen Bootssteg gibt es hier auf über 2.500 Meter Höhe. Wanderer, was willst Du mehr?“
Wie sich jetzt herausstellt, waren wir nicht die Einzigen, die sich diese Frage stellten:
Lago dell'Assietta Am 15. Juli 2012 wird die ‚Casa Assietta’ am kleinen, eher tümpelgleichen Lago dell’Assietta feierlich eingeweiht und das 122 Jahre alte Gebäude (in renoviertem Zustand) seiner neuen Bestimmung als bewirtschaftetes Rifugio übergeben.
Das im Jahr 1890 vom Militär errichtete Haus, das später den Straßenbauern als Lagerraum diente, steht auf dem breiten Kamm zwischen Susa- und Chisonetal und bietet 18 Schlafplätze. Was besonders Wanderer auf der Grande Traversata delle Alpi (GTA) und dem blauen Weg der Via Alpina erfreuen wird, die nun die lange Etappe von Salbertrand nach Usseaux hier oben unterbrechen können.

Die Freie Partisanenrepublik Val Chisone
Damit ergibt sich endlich auch die Möglichkeit, den Assiettakamm etwas genauer zu erkunden. Denn dort, wo bereits im Jahre 1747 während des Österreichischen Erbfolgekrieges zahlenmäßig stark unterlegene Piemonteser angreifende Franzosen zurückschlugen, hatten knapp zwei Jahrhunderte später auch die Partisanen der ‚Divisione Autonoma Val Chisone’ Stellung bezogen, um die Außengrenzen ihrer ‚Repubblica Libera’ zu sichern.
Manche wissen, dass es im Sommer und Herbst 1944 im Piemont sogenannte Freie Republiken gegeben hat. Von deutschen Besatzern und Mussolinis RSI-Armee vollständig befreite Gebiete, in denen die Partisanen für kurze Zeit die Macht übernommen hatten. Befreite Zonen, in denen ein Teil der Partisanen ihre Waffen kurzfristig beiseitelegten, sich administrativen Aufgaben zuwandten und mit Hilfe des Nationalen Befreiungskommitees (CLN) eine Selbstverwaltung aufbauten. Die bei uns bekanntesten dieser Freien Republiken im Piemont sind die von Ossola und Alba. Letztere hatte bereits im Jahr 1952 Beppe Fenoglio
mit seiner Erzählung ‚I ventitré giorni della città di Alba’ (Die 23 Tage von Alba) bekannt gemacht.
Die ‚Repubblica Libera Val Chisone’ hingegen ist im deutschsprachigen Raum weitgehend unbekannt. Dabei hatte sie länger Bestand als jene von Ossola und Alba. Am 4. Juni 1944, direkt nach der Befreiung Roms durch die Alliierten, hatte der CLN einen Appell an die Partisanen gerichtet und zu einer Großoffensive aufgerufen. Kurz darauf konnten die Partisanen, vorwiegend versprengte Soldaten und Offiziere der aus Frankreich zurückgekehrten 4. Armee unter Führung von Maggiorino Marcellin, Erfolg melden: Der gesamte obere Bereich des Chisonetals zwischen Perosa Argentina und Sestriere wurde zur befreiten Zone erklärt.
Als die Nazis das Gebiet vom Susatal her im Rahmen der Operationen ‚Sperber’ und ‚Nachtigall’ zurückerobern wollten, Blick vom Monte Triplex auf Passo und Monte Chaberton Blick vom Monte Triplex auf Passo und Monte Chaberton

kam es am Monte Triplex und Monte Genevris zu Gefechten. Wer von der ‚Casa Assietta’ ein Stück weit auf der Strada dell’Assietta in Richtung Sestriere geht, findet an der Verzweigung zum Monte Genevris zwei schlichte Holzkreuze: Eines für Mario Costa, das andere für Pietro Ploto, zwei junge Männer, die bei den Gefechten am Monte Genevris am 2. August 1944 starben. Folgt man der schmalen Piste hinauf zum Faro degli Alpini, einem Aussichtspunkt par excellence, erreicht man in wenigen Minuten ein Kreuz mit einer kleinen Gedenktafel. Darauf eingelassen das Gedicht ‚Le fior dij Patriòta’ vom piemontesischen Heimatdichter Nino Costa, Marios Vater.

In unserem Buch ‚Partisanenpfade im Piemont’ beschreiben wir die gesamte Strecke entlang der hochattraktiven Strada dell’Assietta mit all ihren Höhenpunkten. Und auch im Val Troncea, in das sich die Partisanen Anfang August 1944 vor den Angreifern zurückzogen, bevor sie das Gebiet der ‚Repubblica Libera Val Chisone’ in Richtung Frankreich verlassen mussten, haben wir zwei hochattraktive Touren angesiedelt.

Sabine Bade & Wolfram Mikuteit

 

 

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