Archiv der Kategorie: Tinéetal

Unwetter verwüsten Roya-, Tinée- und Vésubietal

von Markus Golletz – motorradreisefuehrer.de

Piemont-Ligurien: Abgebrochene Straße

Piemont – Ligurien: abgebrochene Straße, Foto: Markus Golletz

Tenda-Tunnel, Royatal, Vésubie & Tinée:

Schwere Unwetter mit starken Wassermassen haben am 2./3.10.2020 am Ligurischen Grenzkamm und in den Französischen Seealpen starke Schäden hinterlassen. Das Royatal durchzieht nun eine Spur der Verwüstung, die Straße wurde mehrfach unterbrochen, vieles weggespült: Auch die südliche Abfahrt der Via del Sale (LGKS) und die Tunnelbaustelle für die zweite Röhre sind schwer beschädigt. An der Roia-Mündung waren bei Ventimigilia riesige Mengen an Schlamm sichtbar. Es werden noch mehrere Menschen vermisst. Weiterlesen

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Die Tour de France führt 2008 auch durch die Seealpen und die Ligurischen Alpen

Bei der nächsten Tour de France werden zwei von insgesamt fünf Bergetappen in der südlichsten Region der Westalpen ausgefahren, einer Art ‚Terra Incognita‘ für die meisten Menschen nördlich der Alpen:
Die 15. Etappe führt vom französischen Digne-les-Bains über den Col de Larche/ Colle della Maddalena durch das italienische Sturatal und endet in Prato Nevoso, einer kleinen Skistation, die zur Gemeinde Frabosa Sottana im Val Pesio gehört.
Nach einem Ruhetag in Cuneo führt die 16. Etappe nochmals durch das Sturatal, passiert am Col de la Lombarde/ Colle della Lombarda wieder die Grenze zu Frankreich und erreicht das Tinéetal, wo noch der Col de Restefond und die ‚Bonette-Schleife‘ (2.802m) auf dem Programm stehen, bevor die Etappe in Jausiers endet.

Trunen am Colle della Lombarda Trunen am Colle della Lombarda

Vom Fernsehen übertragene sportliche Großereignisse sollen Regionen dazu verhelfen, ihre Bekanntheit nachhaltig zu stärken und den Tourismus anzukurbeln. So jedenfalls die Theorie. Die Praxis hat jedoch gezeigt, dass zum Beispiel die Berichterstattung über die Olympischen Winterspiele 2006 nicht gerade viel dazu beigetragen hat, den strukturschwachen Olympiatälern Val di Susa und Val Chisone bei Zuschauern nördlich der Alpen zu großer Bekanntheit zu verhelfen.

Nun naht im Sommer mit der Tour de France das nächste sportliche Großereignis und damit eine Gelegenheit, einem großen Publikum die wunderschöne, bei uns aber weitestgehend unbekannte Region von See- und Ligurischen Alpen vorzustellen. Wäre es nicht einmal eine tolle Abwechslung, wenn sich die Kommentatoren der öffentlich-rechtlichen Sender ein wenig vertraut machen würden mit den geografischen, historischen und kulturellen Gegebenheiten der Täler, durch die das Peleton der Tour de France 2008 zieht? Wenn sie über Ghironda, Schmugglerwege, Wandermöglichkeiten in National- und Naturpark, historische Befestigungsanlagen und ganz aktuelle Abwanderung berichten würden? Nicht allein, um verwegene geografische Fehlzuordnungen zu vermeiden – wie sie etwa im Rahmen der olympischen Winterspiele unterliefen, was wohl aber nur den wenigen Piemontkennern auffiel – sondern vor allem, weil das ewige und nicht enden wollende Lamentieren über ‚sauberen Sport‘ einerseits und Doping andererseits nun wirklich nicht gerade unterhaltsam ist. Wenn aber die circa vierstündige Liveberichterstattung, die pro Tourtag geboten wird, stattdessen mit spannenden und wirklich informativen Geschichten aus diesem Teil der Alpen bereichert würde, käme das wenigstens im Rahmen der Tourismusförderung den Menschen in diesen strukturschwachen Regionen zugute. Aber bitte nicht bloß ablesen, was die Tourveranstalter als ‚Hintergrundinformationen‘ auf ihrer Homepage abgelegt haben! Denn sonst erfahren wir nicht viel mehr, als dass Prato Nevoso auch einen 9-Loch-Golfplatz hat und 70% der Bevölkerung von Digne-les-Bains in Sportvereinen organisiert sind!

Sabine Bade & Wolfram Mikuteit

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Rundwanderung um den Mont Ténibre

Der ‚Chemin de l’Energie‘ ist ein, wenn nicht der Klassiker unter den Wanderzielen im französischen oberen Tinéetal. Er wurde angelegt, als die Elektrizitätsgesellchaft ‚Energie Electrique du Littoral Méditerranéen‘ in den 30-er Jahren des letzten Jahrhunderts den Plan verfolgte, in St-Etienne-de-Tinée ein Wasserkraftwerk zu errichten, das von den Seen unterhalb des Mont-Ténibre-Massivs gespeist werden sollte.

Lac de Rabuons

Lac de Rabuons

Das Kraftwerk wurde nie gebaut, der ‚Energieweg‘ als Versorgungsverbindung zwischen den Lacs de Vens und dem Lac Rabuons aber fast fertiggestellt. Heutzutage verbindet er aussichtsreich auf einer Höhe von circa 2.400 Metern zwei Hütten des französischen Alpenvereins miteinander. Weshalb die meisten Wanderer – übrigens ohne dabei allzu viel Energie aufbieten zu müssen – diesen in den blanken Fels gehauenen Weg im Rahmen einer 2-Tages-Tour begehen.

Wer aber etwas mehr Zeit erübrigen kann, bindet den Chemin de l’Energie in eine grenzüberschreitende Wanderung ein und schaut dabei auch im italienischen Sturatal vorbei. Es lohnt sich!

Mehr zur Tinée-Stura-Rundwanderung findet sich [hier].

Sabine Bade & Wolfram Mikuteit

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