Ligurische Grenzkammstraße – montags und dienstags Wanderern und MTBlern vorbehalten

Vor vier Jahren haben wir in einem offenen Brief an Markus Golletz  aufgezeigt, was unserer Ansicht nach das Verhältnis von Wanderern und motorisierten Nutzern der alten Militärstraßen im italienisch-französischen Grenzgebiet verbessern würde:

Es „wäre wünschenswert – und würde das Verhältnis zwischen motorisierten und unmotorisierten Nutzern dieser Straßen sofort befrieden – wenn in allen Sommermonaten bestimmte Wochentage ausschließlich Wanderern, Mountainbikern und Reitern vorbehalten wären. Die dann ohne Motorengeräusche an diesen Tagen eventuell auch die Möglichkeit hätten, das eine oder andere etwas scheuere Tier zu sehen – oder schlicht in aller Ruhe einmal ohne Zivilisationsgeräusche nur das Panorama genießen könnten.

Wenn derartige Regelungen frühzeitig und mehrsprachig kommuniziert und auch nicht Jahr für Jahr geändert werden, sehen wir nicht, warum ein konfliktfreies Verhältnis zwischen Wanderern und Bikern nicht möglich sein sollte!

Seit Anfang Juli 2016 ist dies auf der Strecke zwischen dem Colle di Tenda und Monesi entlang des italienisch-französischen Grenzkamms jetzt Realität geworden:

Bis Ende September ist die Straße montags und dienstags für den motorisierten Verkehr gesperrt. An allen anderen Tagen wird auf der strada ex militare Limone-Monesi – die im deutschen Sprachraum als „Ligurische Grenzkammstraße“ bezeichnet wird – die Zahl der Fahrzeuge begrenzt und eine Maut für Kraftfahrzeuge, Motorräder und Quads erhoben.

Vorangegangen waren umfangreiche, auch mit EU-Mitteln finanzierte Straßenausbesserungsarbeiten. Auf der Projektseite können die Reglementierungen nachgelesen und ein GPS-Track des Streckenabschnitts „Col de Tende – Monesi“ heruntergeladen werden.

Einen kleinen Wunsch hätten wir aber noch: Eine ähnliche Regelung für den südlichen – aussichtsreichsten und daher für Wanderer attraktivsten – Streckenabschnitt zwischen Passo Tanarello, Monte Saccarello und Colla Melosa.

Sabine Bade & Wolfram Mikuteit

4 Kommentare

Eingeordnet unter bergauf bergab, Ligurische Alpen, Royatal, Tanarotal

4 Antworten zu “Ligurische Grenzkammstraße – montags und dienstags Wanderern und MTBlern vorbehalten

  1. Sehr interessant. 2014 plante ich mit dem Rad über den Pass zu fahren. War aber zu viel Schnee und bin östlich ausgewichen. Ganz einsame Straßen. Ich erinnere mich, dass ich bei der Fahrt in Richtung Vetimiglia bis Dolceacqua über zwei Pässe nur drei Autos und einen Radfahrer gesehen habe. – Ich vermisse bei euch einen Like It Button. Grüße aus dem Salzburger Land.

  2. U. Gelpke

    Am Montag den 18.07.16 haben wir mal wieder eine Tour im Parco Marguareis unternommen. (Von Carnino über Rif. Don Barbera zur Punta Marguareis) Erstmalig keine Motorengeräusche zuhören, kein voller Parkplatz am Rifugio es war wunderbar ruhig ! Eine gute Lösung für Alle. Hoffentlich wird es auch für den südl. Abschnitt der LGKS eine Regelung geben. Bin auch schon einmal motorisiert auf der LGKS unterwegs gewesen, aber als Wanderung ist es einfach das schönere Erlebnis.

  3. Volker Paulick

    Wir waren am letzen Montag und Dienstag (04.+05.07.) ganz in der Nähe und teilweise auch direkt auf der Grenzkammstrasse unterwegs.
    ( im südlichen Gebiet des Parco Marguareis)
    Es war auf alle Fälle wunderbar ruhig und wir haben Tiere wie das Forcello Gallo gesehen. Allerdings ahnten wir gar nichts von unserem Glück,
    und wunderten uns nur das es am Rifugio Don Barbera ein Parkplatzschild gab und andere Schilder mit „max. 20 km/h“.
    Ich habe das mit der Sperrung an genau diesen Tagen erst jetzt gelesen.
    Vielen Dank für diese wunderbare Initiative ! Wir haben es sehr genossen !

  4. Am Besten ist man außerhalb der Hauptsaison unterwegs. Das reduziert das Konfliktpotential deutlich.

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