Archiv der Kategorie: Grajische Alpen

Unser Piemont Wanderführer – 2. aktualisierte Auflage 2017

Spät kommt sie, aber sie kommt: die Mitteilung, dass unser im Michael Müller Verlag verlegter Piemont Wanderführer in aktualisierter Neuauflage erschienen ist.

Piemont WanderführerDurch den Gran Paradiso-Nationalpark, durch okzitanische Täler, die Dolomiten von Cuneo, Seealpen und Marguareis-Massiv führen die 38 ausgewählten Touren durch den piemontesischen Westalpenbogen.

Die Beschreibungen der Touren – unten geben wir vorab eine grobe Übersicht – führen entlang nummerierter Wegpunkte, die in Text, Karte und Höhenprofil aufeinander abgestimmt sind, präzise zum Ziel. Der Tour-Info-Kasten bietet alle nötigen und viele zusätzlichen Infos zur Strecke, aus denen exakt ablesbar ist, was einen unterwegs erwartet. Inklusive aller Einkehrmöglichkeiten mit Adressapparat und Öffnungszeiten.

Den Touren vorangestellt ist eine ausführliche Einleitung, die neben der Wanderlogistik (Bus- und Bahnlinien mit Fahrplänen für die An- und Abfahrt, beste Standorte, Tipps zur Tourplanung etc.) ausführliche Kapitel zu Gesteinen, Fauna und Flora der Region bietet und darüberhinaus detaillierte Klimainformationen mit Tabellen für Temperaturen, Niederschlägen und Tageslängen.

Dass zum handlichen Wanderführer auch die GPS-Tracks für alle Touren von der Homepage des Verlages herunterladbar sind, versteht sich heute von selbst.

Und klar abgesetzt vom Wandertext bietet der Wanderführer nach dem „Alles-im-Kasten“-Prinzip der MM-Reiseführer auch sehr viele interessante Hintergrundgeschichten. LeserInnen unseres Blogs werden wissen, dass wir darauf nicht hätten verzichten wollen …

Zum Inhalt:

Gran-Paradiso-Region und Lanzo-Täler

Vier unserer Touren führen durch den Nationalpark Gran Paradiso, das größte Naturschutzgebiet des Piemonts. Er wurde bereits 1922 geschaffen, ist damit der älteste Nationalpark Italiens – und der zweitälteste alpenweit. Aus dem ehemaligen Jagdrevier Vittorio Emanuele II. ist der Nationalpark hervorgegangen, der heute zu den Regionen Aostatal und Piemont gehört. Die verbliebenen, teilweise noch sehr gut erhaltenen Jagdsteige bieten dem Wanderer von heute ausgezeichnete Gelegenheiten, auf breiten, technisch nicht anspruchsvollen Wegen auch in große Höhen vorzudringen. Nivolet-HochebeneAuch das Herz des Gran-Paradiso-Nationalparks, die als „Cuore del Parco“ bezeichnete Nivolet-Hochebene unterhalb des namensgebenden Viertausender, teilen sich die Regionen Piemont und Aostatal – aus dem ruhigen piemontesischen Orcotal ist sie aber am besten erreichbar. Drei unserer Touren nehmen hier ihren Ausgang, womit eine grandiose Aussicht auf den Gran Paradiso (4.061 m) und die ihn umgebenden vergletscherten Gipfel gewährleistet ist. In die bezaubernde Seenlandschaft einer der schönsten Hochebenen der Alpen, auf die Piani di Rosset, auf den auch für Wanderer trotz seiner 3.438 m mühelos erreichbaren Mont Taou Blanc und über königliche Jagdsteige führen die hier vorgestellten Wanderungen. Eine vierte Tour unterhalb der mächtigen Gipfel der Tre Levanne gibt die Möglichkeit, die andere Hangseite des Orcotals kennenzulernen. In die im deutschsprachigen Raum nahezu unbekannten sog. Lanzo-Täler führen zwei weitere Touren. Dorthin, wo das Turiner Großbürgertum auf den Geschmack der Sommerfrische kam, wovon noch ihre zum Teil gut erhaltenen Jugendstilvillen zeugen, und sich die Gründerväter des italienischen Alpenvereins CAI ihre ersten Sporen verdienten. Tief eingeschnitten, von hohen Gipfeln umgeben und ebenso stark von Abwanderung betroffen wie das nördlich gelegene Orcotal sind auch das Ala- und das Viùtal. Rifugio Gastaldi An ihren Talschlüssen liegen aber jeweils weite Hochplateaus, die zum Wandern wie geschaffen sind. Im Alatal erreicht man von der Pian della Mussa auf einem alten Saumweg das Rifugio Gastaldi, und im südlich gelegenen Viùtal ist der Lago di Malciaussia Ausgangspunkt für eine Tour zum Colle della Croce di Ferro.

 

Susatal

Natürlich führt eine Tour zu dem berühmtesten Kloster des Tals, Sacra di San Michele - Foto: © Wolfram Mikuteit der gewaltigen die Sacra di San Michele. Ein anderes, das im Jahr 726 gegründete Kloster von Novalesa, liegt unterhalb des Colle di Moncenisio. Und dorthin wandert man auf einer Panoramarunde, die um den – bereits zu Frankreich gehörenden – Lago di Monceniso führt, der von einem ganzen Kranz markanter Höhenforts aus dem ausgehenden 19. Jh. umrahmt ist. Und auch der höchste Wallfahrtsort der gesamten Alpen liegt im Susatal: Die auf 3.538 m Höhe stehende Kapelle Santa Maria auf dem Rocciamelone, einem auch für Wanderer problemlos zugänglichen Dreieinhalbtausender. Durch den Grand Bosco di Salbertrand geht es auf Wegen, die die Waldenser für die Heimkehr in ihre Täler nutzen, zur Testa dell’Assietta. Valle Stretta Und dann noch ein Klassiker, der beim Thema Wandern im Piemont stets vergessen wird, weil das Valle Stretta zwar diesseits des Alpenhauptkammes liegt, aber seit 1947 zu Frankreich gehört: Durch diese 1a-Destination für Wanderer führt um das markante Kalkriff des Grand Serru herum eine Tour zur Wallfahrtskapelle auf dem Mont Thabor.

 

Waldensertäler und Monviso-Region

In den sog. Waldensertälern, den Valli Valdesi, in denen sich Anhänger einer im 12. Jh. vom wohlhabenden Kaufmann Petrus Valdes gegründeten vorreformatorischen Laienbewegung – mal geduldet, mal brutal unterdrückt – haben halten können, führt eine Rundtour durch das Chisonetal, vorbei am Forte di Fenestrelle, der in 122 Jahren Bauzeit entstandenen spektakulärsten Festungsanlage der gesamten Region. Im weiter südlich gelegenen Germanascatal erleichtert ein Sessellift – eine Rarität in dieser Region – den Zugang zu den Tredici Laghi. Durch das Pellicetal, der Hochburg der Waldenser, verlief früher eine wichtige alpenquerende Handelsroute, der wir auf die weite Hochebene Conca del Prà zum Rifugio Willy Jervis folgen. Rifugio Pian del Re mit Monviso Varianten in alle Himmelsrichtungen gibt es on top. Hier ist man bereits recht nah am Monviso, dem mit 3.841 m höchsten Berg der Cottischen Alpen. Im Piemont wird dieser Berg als Re di Pietra, König aus Stein, heiß verehrt. Auch wir zollen diesem Berg natürlich Tribut und widmen ihm drei Touren. Eine kleine, aber feine Seenrunde beginnt bei den Quellen des Po. Eine längere Runde führt u.a. zum ältesten Tunnel der Alpen am Colle delle Traversette und weiter über einen Alpini-Steig zum Rifugio Giacoletti. Und weil der Monviso so viele unterschiedliche Seiten/ Gesichter hat, aus jeder Richtung anders aussieht, stellen wir auch den 3-tägigen Giro di Viso/ Giro del Monviso vor. Viel tiefer, am Eingang zum Potal, ist bei Balma Boves ein spannendes Stück Siedlungsgeschichte zu bestaunen.

 

Dolomiten von Cuneo

Seitdem das Mairatal im deutschsprachigen Raum längst kein Geheimtipp mehr ist, sondern sich peu à peu zu einer sehr angesagten Wanderdestination entwickelt, hört man auch den Ausdruck „Dolomiten von Cuneo“ bei uns immer öfter. Man versteht darunter die Region der jeweils oberen Talbereiche zwischen Varaita– und Sturatal. Wir legen diesen Begriff etwas weiträumiger aus und beziehen auch die unteren Talbereiche mit ein. Im Varaitatal ist der Bosco dell’Alevè mit 825 ha einer der größten Zirbelkiefernwälder der Alpen. Laghi Blu Höher hinaus führt eine Wanderung zu den Laghi Blu am Col Longet, einem Übergang zum französischen Ubaye-Tal. Das Mairatal weist schon am Eingang eine geologische Spezialität auf: Hier stehen mit den Ciciu del Villar über 400 pilzförmige Felsformationen, entstanden als Ergebnis der letzten Eiszeit. Alle weiteren Touren haben ihren Ausgangspunkt im oberen Talbereich, führen rund um das markante Kalkriff der Rocca Provenzale, auf den Sentiero Frassati und unterhalb der Gardetta-Hochebene rund um den kleinen Lago Nero. Lago Nero mit Monviso im Hintergrund - Foto: © Wolfram Mikuteit Dazu stellen wir zwei Etappen des mittlerweile legendären Maira-Tal-Weges (Percorsi Occitani) vor, die über die schier unendlich anmutende Weite der Gardetta-Hochebene mit ihren dolomitenähnlichen Gipfeln und den so charakteristischen Gipstrichtern führen. Im Granatal läßt sich der Besuch der imposanten Wallfahrtskirche Santuario di San Magno sehr gut mit einer kurzen Wanderung über den Colle dei Morti verbinden.

 

Seealpen und Ligurische Alpen

Wo der Alpenhauptkamm seine Richtung ändert, von der Nord-Süd-Richtung in die West-Ost-Richtung schwenkt, beginnen die Seealpen. Den Anschluss nach Osten bilden die Ligurischen Alpen.  Was beide Gebirgsgruppen miteinander verbindet ist ihre Nähe zum Mittelmeer, die an manchen Stellen nicht mehr als 60, manchmal auch nur 40 km Luftlinie beträgt. Weshalb man sie in Italien manchmal zusammenfassend Alpi di Mare nennt – was im deutschsprachigen Raum oft zu definitorischer Konfusion führt. Schließlich ist bereits irritierend, dass ein Teil der Ligurischen Alpen noch im Piemont liegt.

In den Seealpen führt eine Tour vom knuffigen Rifugio Becchi Rossi zum Colle di Puriac, eine andere über den Sentiero del Ecomuseo von Pontebernardo nach Sambuco. Bei der Tour zu den Laghi Lausfer, die ihren Ausgang in Sant’Anna di Vinadio, am höchstgelegenen Kloster der Alpen, nimmt, ist man bereits recht nah am Parco Regionale delle Alpi Marittime, dem für seine große Steinbockpopulation berühmten Seealpen-Naturpark. Steinböcke in den Seealpen Unsere Touren leiten zum Rifugio Dante Livio Bianco, rund um den Pian del Valasco über das Rifugio Questa, zum Lagarot di Lourousa und zum Lago del Chiotas.
Direkt auf den italienisch-französischen Grenzkamm führen zwei Touren am Colle di Tenda. Noch ein Stück weiter nach Osten gelangt man in die Ligurischen Alpen und den Parco Regionale Alta Valle Pesio e Tanaro, der inzwischen Parco Naturale del Marguareis heißt. Hier haben wir eine kurze Rundwanderung ab Pian delle Gorre zur spektakulären Cascata del Pis ausgewählt und stellen einen dreitägigen Giro del Marguareis vor.

 

Sabine Bade und Wolfram Mikuteit

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Auf den Rocciamelone – höchster Wallfahrtsberg der Alpen

Dieser auch für Wanderer problemlos zugängliche Dreitausender bietet an klaren Tagen ein kaum zu überbietendes 360-Grad-Panorama über den gesamten Westalpenbogen sowie ins nur 7 km Luftlinie entfernte, aber 3000 m tiefer liegende Susatal.

Rocciamelone, 3.538 m - Foto: © Wolfram Mikuteit

Auf dem Gipfelplateau, das mehrere Hundert Pilger aufnehmen kann, steht oberhalb des Bivacco die Statue der Madonna della Neve. Geweiht wurde sie am 28. August 1899.

Große Hinweisschilder weisen an der Nordseite des Parkplatzes (2.069 m) auf der Hochebene von La Riposa zu den Zielen „Cà d’Asti“ und „Rocciamelone“. Hier beginnt der bis hinauf zum Gipfel führende Weg „558“. Er verläuft zunächst über Wiesen in nordöstlicher Richtung. Nach ungefähr 20 Minuten weist an einem Brunnen ein unscheinbares Holzschild rechts zum Rifugio La Riposa, das in wenigen Minuten erreichbar wäre.
Wir gehen an diesem Brunnen geradeaus weiter und folgen der rot-weißen Markierung aufwärts. Der mäßig steile und breite Weg windet sich in Kehren den Bergrücken hinauf und erfordert nur wenig Konzentration, was viele Gelegeheiten verschafft, das Panorama ausgiebig zu würdigen. Neben dem immer näher rückenden Gipfel des Rocciamelone  im Norden und der Gipfelkette von Monte Orsiera, Punta Cristalliera und Monte Rocciavrè mit dem Colle delle Finestre im Süden fasziniert vor allem der Blick aus der Vogelperspektive 2.000 m hinab ins Susatal.

Vorbei an der Quelle Fontana Taverna, auf 2.476 m an einer ausladenden Kehre gelegen, ist im weiteren Aufstieg im Süden erstmals der Monviso erkennbar, der höchste Berg der Cottischen Alpen.

Auf ca. 2.800 m zweigt rechts ein ebenfalls rot-weiß markierter schmaler Pfad ab, über den hangparallel der östlich gelegene Colle della Croce di Ferro ( 2.558 m) erreicht werden kann. Weiter auf dem Hauptweg gelangen wir kurz danach an das Rifugio Cà d’Asti, das auf 2.854 m auf einem ockergelben Felsvorsprung steht.

Auf dem kleinen, recht zugigen Plateau wurde im Jahr 1419 die erste, damals noch hölzerne Schutzhütte auf italienischem Boden errichtet. Die damaligen Bergwanderer waren Wallfahrer. Den Anfang machte machte Bonifacio Rotario d’Asti, der, vermutlich um ein Gelöbnis einzulösen, am 1. September 1358 den Gipfel des Rocciamelone bestieg und dort ein Madonnen-Triptychon aufstellte. Noch immer zieht es jedes Jahr am 5. August Pilger auf den Gipfel, die hier noch einmal Rast machen können. Heute betreibt die Diözese Susa auf dem Felsvorsprung das in den 1980er-Jahren erbaute Rifugio Cà d’Asti. Gleich daneben steht die 1798 errichtete Capella di Rotario. Neben der Aussicht sind es vor allem die alpingeschichtlichen Superlative, die so viele nach oben locken: Der Rocciamelone gilt als der erste richtige Alpengipfel, der aus nichtwirtschaftlichen Gründen bestiegen wurde; und wo heute das Rifugio Cà d’Asti steht, wurde einst das erste Bivacco Italiens errichtet.

Direkt hinter dem Rifugio setzt sich der Pfad zum Gipfel fort, stets gut erkennbar, direkt und alternativlos. Vorbei an den letzten Grasbüscheln, die sich im lockeren Gestein noch halten konnten, geht es mäßig steil auf einem ausgetretenen Pfad durch Schutt und leichtes Blockgestein weiter zum Gratabsatz La Crocetta auf 3.306 m. Auf dem Platz neben dem massiven, weithin sichtbaren Sockel für das namensbegende Kreuz bietet sich noch die Möglichkeit zu einer Rast, bevor der Weg im weiteren Verlauf steiniger, steiler und auch ausgesetzter wird.
Knapp 150 m unterhalb des Gipfels ist erstmals der Lago di Malciaussia im nördlich gelegenen Viùtal  zu erkennen. Kurz dahinter beginnt die Seilsicherung, die erst endet, wenn an der Büste von Vittorio Emanuele II., dem ersten König des vereinten Italien, der Gipfel des Rocciamelone mit 3.538 m erreicht ist.

Auf dem Gipfelplateau, das mehrere Hundert Pilger aufnehmen kann, steht das 1923 von der Organisation Giovane Montagna errichtete Bivacco Santa Maria mit der Kapelle. In deren Innerem befindet sich heute nur noch eine Kopie des Madonnen-Triptychons. Das Original wurde bereits im Jahre 1673 ins Tal gebracht. Dafür steht – etwas höher – die Statue der Madonna della Neve. Die bronzene drei Meter hohe Madonna wurde nach einer spektakulären Sammelaktion unter 130.000 Kindern in ganz Italien, den „Bimbi d’Italia“, vom Turiner Bildhauer Giovanni Antonio Stuardi geschaffen, nach Susa transportiert und anschließend von 24 italienischen Gebirgsjägern in Einzelteilen auf den Gipfel getragen. Die Weihe fand am 28. August 1899 statt.

Die bereits beim gesamten Aufstieg fantastische Aussicht wird hier nun um die nach Norden bereichert. Die im Jahr 2008 aufgestellte Orientierungstafel hilft immens bei der Bestimmung der einzelnen Gipfel: Das 360-Grad-Panorama reicht an klaren Tagen nach Norden über den Glacier de Rochmelon bis zu Mont-Blanc-Massiv und Gran Paradiso. Im Westen ragt hinter dem Mont-Cenis-Stausee das Vanoise-Massiv mit Grand Casse, Grande Motte und dem vergletscherten Dôme de Chasseforêt auf. Nach Süden schauf man weit hinein in das 3.000 m tiefer liegenden Susatal, wobei die Aussicht vom Mont Chaberton im oberen Talabschnitt bis zur Sacra di San Michele am Talausgang und an klaren Tagen bis nach Turin reicht.

Länge / Dauer: gesamt 10,6 km, Aufstieg 4:30 Std, Abstieg 3:30 Std.
Markierung: sehr gute rot-weiße Markierung und Wanderwegweiser, problemlose Orientierung.
Anfahrt: Mit dem PKW von Turin auf der SS 25 bis Susa oder auf der A 55 bis Ausfahrt „Susa Est/Moncenisio“, weiter auf dem Corso Stati Uniti bis zum Schild „Rifugio Cà d’Asti“, dort rechts und der Beschilderung folgen. Die schmale Straße führt zunächst durch mehrere kleine Weiler und schraubt sich danach recht exponiert nach oben. Ab Susa 18 km, der letzte Kilometer ist geschottert, großer Parkplatz.

Sabine Bade & Wolfram Mikuteit

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Termignon im Nationalpark Vanoise ist neues Mitglied des Netzwerks “Alpine Pearls”

Dass die Aufnahme in diesen Tourismusverbund von mittlerweile 29 Gemeinden aus dem gesamten Alpenraum – der sich auf die Fahnen geschrieben hat, „sanfte“, heute gern „nachhaltig“ genannte Mobilität zu fördern – nicht zwangsläufig bedeutet, das jede dieser „Alpenperlen“ überhaupt mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist, zeigt das Beispiel Pralognon in der Tarentaise: Nur in der absoluten Hochsaison kann man den Ort vom Bahnhof Moûtiers aus täglich erreichen. In den restlichen Monaten verkehrt der Bus nur einmal pro Woche, am Markttag!

Wegen der schlechten Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel hatten wir uns auch entschieden, unseren Wanderführer zur Tour des Glaciers de la Vanoise zu erweitern: Auf dem originären Verlauf dieser grandiosen Rundtour um das ausgedehnte Gletscherplateau im Kern des Vanoisemassivs wird nämlich nur ein einziges Mal, in Pralognan, ein Talort erreicht. Den Ausgangspunkt einer Weitwanderung nur mit eigenem PKW erreichen zu können, war für uns nicht akzeptabel – weshalb wir die Tour mit einer Art ‚Prolog‘ ab Termignon versahen.

So ist es uns eine Kurzmeldung wert, dass nun auch Termignon seit dem 1. Januar 2014 Mitglied der „Alpine Pearls“ ist. Auch weil wir uns durch diese Mitgliedschaft erhoffen, dass die Buslinie von Modane über Termignon nach Bonneval-sur-Arc nicht dem Stilllegungswahn zum Opfer fällt.

Sabine Bade & Wolfram Mikuteit

 

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DIE ZEIT über Partisanenpfade im Piemont

Vom Colle della Croce di Ferro, 2.558 m,  wieder hinunter zum Lago di Malciaussia - Foto: © Wolfram Mikuteit

In ihrer Printausgabe vom 12. September 2013 hat DIE ZEIT unter dem Motto „Im Felsenmeer der Partisanen“ über unsere Partisanenpfade in den Lanzotälern berichtet.

Der Artikel ist jetzt auch online verfügbar:

http://www.zeit.de/2013/38/italien-piemont-lanzotaeler

Sabine Bade & Wolfram Mikuteit

 

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Aosta und seine Hausberge

Wem nach Augustusbogen, Porta Prätoria und römischem Amphitheater in Aosta der Sinn nach Natur steht, kommt schnell – und ohne sich ins Auto setzen zu müssen – ans Ziel, findet zu Füßen der Hausberge von Aosta, Monte Emilius.(3.559m) und Becca di Nona (3.142m), lohnenswerte Wanderziele. Wie die Rundwanderung ins Vallone di Arbolle, wo das gleichnamige Rifugio steht.

Von der Talstation der Telecabina Aosta – Pila, wo vor einigen Jahren noch großflächig für den ‘trenino dei minatori’ nach Cogne geworben wurde, schwebt man in wenigen Minuten vom Talboden hinauf nach Pila (1.800m). Diese ursprünglich auf Pläne von Adriano Olivetti aus den 1930er-Jahren zurückgehende, erst 40 Jahre später realisierte Station scheidet die Geister: Dass ihr Zentrum aussähe wie „ein Raumschiff, das sich beim Absturz in den Hang gegraben hat“, entnehmen wir einem Reiseführer über das Aostatal.

Was nicht weiter stört, denn Pila ist ohnehin nur Umsteigestation: Weiter geht es mit dem Sessellift Seggiovia Chamolé, von dessen Bergstation (2.309m) der Weg 19A innerhalb weniger Minuten zum Lago di Chamolé führt. Der hier beginnende Rundkurs führt über den Colle Replan, Colle Pian Fenetre und die Grange Comboé in knapp 2,5 Std. zum Rifugio Arbolle (2.500m) und bietet unterwegs prächtige Aussicht hinunter nach Aosta und auf die Walliser Alpen.

Vom Rifugio Arbolle, dem klassischen Ausgangspunkt für die Besteigung des Monte Emilius, geht es über den Colle di Chamolé (2.635m) zurück zum Ausgangspunkt.

Informationen:

Mechanische Aufstiegshilfen: www.pila.it

Rifugio Arbolle: bewirtschaftet von Ende Juni bis Mitte September, 66 Betten, Tel: (+39) 333.8594725 und (+39) 0165-50011

Sabine Bade & Wolfram Mikuteit

 

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