Archiv der Kategorie: Seealpen

Unwetter verwüsten Roya-, Tinée- und Vésubietal

von Markus Golletz – motorradreisefuehrer.de

Piemont-Ligurien: Abgebrochene Straße

Piemont – Ligurien: abgebrochene Straße, Foto: Markus Golletz

Tenda-Tunnel, Royatal, Vésubie & Tinée:

Schwere Unwetter mit starken Wassermassen haben am 2./3.10.2020 am Ligurischen Grenzkamm und in den Französischen Seealpen starke Schäden hinterlassen. Das Royatal durchzieht nun eine Spur der Verwüstung, die Straße wurde mehrfach unterbrochen, vieles weggespült: Auch die südliche Abfahrt der Via del Sale (LGKS) und die Tunnelbaustelle für die zweite Röhre sind schwer beschädigt. An der Roia-Mündung waren bei Ventimigilia riesige Mengen an Schlamm sichtbar. Es werden noch mehrere Menschen vermisst. Weiterlesen

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Unser Piemont Wanderführer – 2. aktualisierte Auflage 2017

Spät kommt sie, aber sie kommt: die Mitteilung, dass unser im Michael Müller Verlag verlegter Piemont Wanderführer in aktualisierter Neuauflage erschienen ist.

Piemont WanderführerDurch den Gran Paradiso-Nationalpark, durch okzitanische Täler, die Dolomiten von Cuneo, Seealpen und Marguareis-Massiv führen die 38 ausgewählten Touren durch den piemontesischen Westalpenbogen.

Die Beschreibungen der Touren – unten geben wir vorab eine grobe Übersicht – führen entlang nummerierter Wegpunkte, die in Text, Karte und Höhenprofil aufeinander abgestimmt sind, präzise zum Ziel. Der Tour-Info-Kasten bietet alle nötigen und viele zusätzlichen Infos zur Strecke, aus denen exakt ablesbar ist, was einen unterwegs erwartet. Inklusive aller Einkehrmöglichkeiten mit Adressapparat und Öffnungszeiten.

Den Touren vorangestellt ist eine ausführliche Einleitung, die neben der Wanderlogistik (Bus- und Bahnlinien mit Fahrplänen für die An- und Abfahrt, beste Standorte, Tipps zur Tourplanung etc.) ausführliche Kapitel zu Gesteinen, Fauna und Flora der Region bietet und darüberhinaus detaillierte Klimainformationen mit Tabellen für Temperaturen, Niederschlägen und Tageslängen.

Dass zum handlichen Wanderführer auch die GPS-Tracks für alle Touren von der Homepage des Verlages herunterladbar sind, versteht sich heute von selbst.

Und klar abgesetzt vom Wandertext bietet der Wanderführer nach dem „Alles-im-Kasten“-Prinzip der MM-Reiseführer auch sehr viele interessante Hintergrundgeschichten. LeserInnen unseres Blogs werden wissen, dass wir darauf nicht hätten verzichten wollen …

Zum Inhalt:

Gran-Paradiso-Region und Lanzo-Täler

Vier unserer Touren führen durch den Nationalpark Gran Paradiso, das größte Naturschutzgebiet des Piemonts. Er wurde bereits 1922 geschaffen, ist damit der älteste Nationalpark Italiens – und der zweitälteste alpenweit. Aus dem ehemaligen Jagdrevier Vittorio Emanuele II. ist der Nationalpark hervorgegangen, der heute zu den Regionen Aostatal und Piemont gehört. Die verbliebenen, teilweise noch sehr gut erhaltenen Jagdsteige bieten dem Wanderer von heute ausgezeichnete Gelegenheiten, auf breiten, technisch nicht anspruchsvollen Wegen auch in große Höhen vorzudringen. Nivolet-HochebeneAuch das Herz des Gran-Paradiso-Nationalparks, die als „Cuore del Parco“ bezeichnete Nivolet-Hochebene unterhalb des namensgebenden Viertausender, teilen sich die Regionen Piemont und Aostatal – aus dem ruhigen piemontesischen Orcotal ist sie aber am besten erreichbar. Drei unserer Touren nehmen hier ihren Ausgang, womit eine grandiose Aussicht auf den Gran Paradiso (4.061 m) und die ihn umgebenden vergletscherten Gipfel gewährleistet ist. In die bezaubernde Seenlandschaft einer der schönsten Hochebenen der Alpen, auf die Piani di Rosset, auf den auch für Wanderer trotz seiner 3.438 m mühelos erreichbaren Mont Taou Blanc und über königliche Jagdsteige führen die hier vorgestellten Wanderungen. Eine vierte Tour unterhalb der mächtigen Gipfel der Tre Levanne gibt die Möglichkeit, die andere Hangseite des Orcotals kennenzulernen. In die im deutschsprachigen Raum nahezu unbekannten sog. Lanzo-Täler führen zwei weitere Touren. Dorthin, wo das Turiner Großbürgertum auf den Geschmack der Sommerfrische kam, wovon noch ihre zum Teil gut erhaltenen Jugendstilvillen zeugen, und sich die Gründerväter des italienischen Alpenvereins CAI ihre ersten Sporen verdienten. Tief eingeschnitten, von hohen Gipfeln umgeben und ebenso stark von Abwanderung betroffen wie das nördlich gelegene Orcotal sind auch das Ala- und das Viùtal. Rifugio Gastaldi An ihren Talschlüssen liegen aber jeweils weite Hochplateaus, die zum Wandern wie geschaffen sind. Im Alatal erreicht man von der Pian della Mussa auf einem alten Saumweg das Rifugio Gastaldi, und im südlich gelegenen Viùtal ist der Lago di Malciaussia Ausgangspunkt für eine Tour zum Colle della Croce di Ferro.

 

Susatal

Natürlich führt eine Tour zu dem berühmtesten Kloster des Tals, Sacra di San Michele - Foto: © Wolfram Mikuteit der gewaltigen die Sacra di San Michele. Ein anderes, das im Jahr 726 gegründete Kloster von Novalesa, liegt unterhalb des Colle di Moncenisio. Und dorthin wandert man auf einer Panoramarunde, die um den – bereits zu Frankreich gehörenden – Lago di Monceniso führt, der von einem ganzen Kranz markanter Höhenforts aus dem ausgehenden 19. Jh. umrahmt ist. Und auch der höchste Wallfahrtsort der gesamten Alpen liegt im Susatal: Die auf 3.538 m Höhe stehende Kapelle Santa Maria auf dem Rocciamelone, einem auch für Wanderer problemlos zugänglichen Dreieinhalbtausender. Durch den Grand Bosco di Salbertrand geht es auf Wegen, die die Waldenser für die Heimkehr in ihre Täler nutzen, zur Testa dell’Assietta. Valle Stretta Und dann noch ein Klassiker, der beim Thema Wandern im Piemont stets vergessen wird, weil das Valle Stretta zwar diesseits des Alpenhauptkammes liegt, aber seit 1947 zu Frankreich gehört: Durch diese 1a-Destination für Wanderer führt um das markante Kalkriff des Grand Serru herum eine Tour zur Wallfahrtskapelle auf dem Mont Thabor.

 

Waldensertäler und Monviso-Region

In den sog. Waldensertälern, den Valli Valdesi, in denen sich Anhänger einer im 12. Jh. vom wohlhabenden Kaufmann Petrus Valdes gegründeten vorreformatorischen Laienbewegung – mal geduldet, mal brutal unterdrückt – haben halten können, führt eine Rundtour durch das Chisonetal, vorbei am Forte di Fenestrelle, der in 122 Jahren Bauzeit entstandenen spektakulärsten Festungsanlage der gesamten Region. Im weiter südlich gelegenen Germanascatal erleichtert ein Sessellift – eine Rarität in dieser Region – den Zugang zu den Tredici Laghi. Durch das Pellicetal, der Hochburg der Waldenser, verlief früher eine wichtige alpenquerende Handelsroute, der wir auf die weite Hochebene Conca del Prà zum Rifugio Willy Jervis folgen. Rifugio Pian del Re mit Monviso Varianten in alle Himmelsrichtungen gibt es on top. Hier ist man bereits recht nah am Monviso, dem mit 3.841 m höchsten Berg der Cottischen Alpen. Im Piemont wird dieser Berg als Re di Pietra, König aus Stein, heiß verehrt. Auch wir zollen diesem Berg natürlich Tribut und widmen ihm drei Touren. Eine kleine, aber feine Seenrunde beginnt bei den Quellen des Po. Eine längere Runde führt u.a. zum ältesten Tunnel der Alpen am Colle delle Traversette und weiter über einen Alpini-Steig zum Rifugio Giacoletti. Und weil der Monviso so viele unterschiedliche Seiten/ Gesichter hat, aus jeder Richtung anders aussieht, stellen wir auch den 3-tägigen Giro di Viso/ Giro del Monviso vor. Viel tiefer, am Eingang zum Potal, ist bei Balma Boves ein spannendes Stück Siedlungsgeschichte zu bestaunen.

 

Dolomiten von Cuneo

Seitdem das Mairatal im deutschsprachigen Raum längst kein Geheimtipp mehr ist, sondern sich peu à peu zu einer sehr angesagten Wanderdestination entwickelt, hört man auch den Ausdruck „Dolomiten von Cuneo“ bei uns immer öfter. Man versteht darunter die Region der jeweils oberen Talbereiche zwischen Varaita– und Sturatal. Wir legen diesen Begriff etwas weiträumiger aus und beziehen auch die unteren Talbereiche mit ein. Im Varaitatal ist der Bosco dell’Alevè mit 825 ha einer der größten Zirbelkiefernwälder der Alpen. Laghi Blu Höher hinaus führt eine Wanderung zu den Laghi Blu am Col Longet, einem Übergang zum französischen Ubaye-Tal. Das Mairatal weist schon am Eingang eine geologische Spezialität auf: Hier stehen mit den Ciciu del Villar über 400 pilzförmige Felsformationen, entstanden als Ergebnis der letzten Eiszeit. Alle weiteren Touren haben ihren Ausgangspunkt im oberen Talbereich, führen rund um das markante Kalkriff der Rocca Provenzale, auf den Sentiero Frassati und unterhalb der Gardetta-Hochebene rund um den kleinen Lago Nero. Lago Nero mit Monviso im Hintergrund - Foto: © Wolfram Mikuteit Dazu stellen wir zwei Etappen des mittlerweile legendären Maira-Tal-Weges (Percorsi Occitani) vor, die über die schier unendlich anmutende Weite der Gardetta-Hochebene mit ihren dolomitenähnlichen Gipfeln und den so charakteristischen Gipstrichtern führen. Im Granatal läßt sich der Besuch der imposanten Wallfahrtskirche Santuario di San Magno sehr gut mit einer kurzen Wanderung über den Colle dei Morti verbinden.

 

Seealpen und Ligurische Alpen

Wo der Alpenhauptkamm seine Richtung ändert, von der Nord-Süd-Richtung in die West-Ost-Richtung schwenkt, beginnen die Seealpen. Den Anschluss nach Osten bilden die Ligurischen Alpen.  Was beide Gebirgsgruppen miteinander verbindet ist ihre Nähe zum Mittelmeer, die an manchen Stellen nicht mehr als 60, manchmal auch nur 40 km Luftlinie beträgt. Weshalb man sie in Italien manchmal zusammenfassend Alpi di Mare nennt – was im deutschsprachigen Raum oft zu definitorischer Konfusion führt. Schließlich ist bereits irritierend, dass ein Teil der Ligurischen Alpen noch im Piemont liegt.

In den Seealpen führt eine Tour vom knuffigen Rifugio Becchi Rossi zum Colle di Puriac, eine andere über den Sentiero del Ecomuseo von Pontebernardo nach Sambuco. Bei der Tour zu den Laghi Lausfer, die ihren Ausgang in Sant’Anna di Vinadio, am höchstgelegenen Kloster der Alpen, nimmt, ist man bereits recht nah am Parco Regionale delle Alpi Marittime, dem für seine große Steinbockpopulation berühmten Seealpen-Naturpark. Steinböcke in den Seealpen Unsere Touren leiten zum Rifugio Dante Livio Bianco, rund um den Pian del Valasco über das Rifugio Questa, zum Lagarot di Lourousa und zum Lago del Chiotas.
Direkt auf den italienisch-französischen Grenzkamm führen zwei Touren am Colle di Tenda. Noch ein Stück weiter nach Osten gelangt man in die Ligurischen Alpen und den Parco Regionale Alta Valle Pesio e Tanaro, der inzwischen Parco Naturale del Marguareis heißt. Hier haben wir eine kurze Rundwanderung ab Pian delle Gorre zur spektakulären Cascata del Pis ausgewählt und stellen einen dreitägigen Giro del Marguareis vor.

 

Sabine Bade und Wolfram Mikuteit

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Royatal: „Tal des Zorns – Widerstand in Frankreichs Alpenwelt“

Der Titel des Films „Tal des Zorns – Widerstand in Frankreichs Alpenwelt“ von Mathias Werth, den die ARD morgen ausstrahlt, ließ uns zunächst an das Megaprojekt der im Bau befindlichen und von vielen Protesten begleiteten Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnverbindung zwischen Turin und Lyon denken, über das wir immer wieder und von Zeit zu Zeit auch deutschsprachige Medien berichten.

Tal des Zorns – Widerstand in Frankreichs Alpenwelt
ARD, Samstag, 24. Oktober 2015, 16.30 – 17.00 Uhr
Autor: Mathias Wert

Stattdessen hat sich der Autor eines ganz anderen Themas angenommen und berichtet über das südfranzösische Royatal. In den Mittelpunkt seiner Reportage stellt er das, was die Talbevölkerung seit vielen Jahren schwer bewegt: Die sukzessive Ausdünnung des Fahrplans der das Tal durchziehenden Tenda-Eisenbahnlinie zugunsten des Ausbaus der Straßenverbindung zur „Rennstrecke für Lastwagen“.

Wir haben in den letzten Jahren immer wieder über die Tenda-Bahn berichtet, diese spektakuläre Bahnverbindung zwischen Cuneo im Norden und Ventimiglia im Süden, die als „Zug der Wunder“ auch ein stückweit durch Frankreich verläuft. Vor zwei Jahren anlässlich der Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag – am 7. September 1913 erreichte der erste Zug den Bahnhof von Tende – haben wir auch darauf hingewiesen, dass dieses Jubiläum von der Angst getrübt war, dass diese Linie über kurz oder lang endgültig stillgelegt wird. Und selbstverständlich unterzeichneten wir die Online-Petition, die unter dem sehr frei übersetzten Motto “Hände weg von der Linie Cuneo – Ventimiglia” aufgesetzt war. Für die Bewohner des Royatals ist diese Eisenbahnlinie ihre Lebensader schlechthin: „Wir wollen schließlich nicht erleben, dass auf dieser Strecke nur noch alle Jubeljahre ein Touri-Zug unterwegs ist, wie ihn die Association du Train Touristique du Centre-Var am 12. Oktober von Toulon nach Tende unter dem Motto „Train des Merveilles – Rétro“ auf die Reise schickt. Nichts gegen „Retro“ – aber wenn es sich um öffentliche Verkehrsmittel handelt, können wir auf diesen Trend gut verzichten.“

Daran hat sich bis heute nichts verändert. Sodass wir sehr gespannt darauf sind, welche Meinungen Mathias Werth im Royatal eingefangen hat. Auch darauf, welche Ängste die Menschen mit dem Bau der zweiten Röhre des ältesten Straßentunnels der Alpen verbinden. Als wir im Jahr 2007 über die Pläne berichteten, dachten wir nicht im Traum daran, dass damit die sukzessive Aufgabe der Tenda-Linie einhergehen könnte.

Sabine Bade & Wolfram Mikuteit

 

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Einwöchige Hüttentour durch die Seealpen auf der Via Alpina

Unter dem Titel „Schicksale auf der Via Alpina“ erschien in der September-Ausgabe (5/2014) des Magazin WANDERN.CH der Schweizer Wanderwege unser Artikel über eine einwöchige Hüttentour durch die Seealpen auf der Via Alpina:

„Hätten die Alpen ein Gedächtnis, könnten sie viel erzählen auf der Via Alpina durch die italienisch-französischen Seealpen: Von königlicher Jagdleidenschaft, von Hirten, die während der Bronzezeit ihre Zeichnungen hinterliessen und vom fehlgeschlagenen Exodus einer grossen Gruppe von jüdischen Frauen, Männern und Kindern auf ihrer Flucht vor den Nazis.“

Mittlerweile haben neben der Via Alpina auch die Region Piemont und die französische Wandervereinigung FFRandonée über unseren Artikel berichtet und ihn zum Download zur Verfügung gestellt. Was uns außerordentlich freut.

Hier nun auch von uns der Hinweis auf den Artikel, der sowohl in deutscher als auch französischer Sprache erschien:

Schicksale auf der Via Alpina (PDF 1.5 Mb)
Destins Scellés sur la Via Alpina (PDF 1.5 Mb)
 
Sabine Bade & Wolfram Mikuteit

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Durch das Valle Gesso: Attraverso la Memoria 2014

Seit über 15 Jahren finden – jeweils am ersten Septemberwochenende – im italienischen Valle Gesso und im französischen Vallée de la Vésubie Gedenkwanderungen statt, die an die etwa 800 jüdischen Menschen erinnern wollen, die hier zwischen dem 9. und 13. September 1943 aus Saint-Martin-Vésubie vor den aus dem Süden vordringenden Nazis über den Alpenhauptkamm flohen.

Ihre Hoffnung, mit dem beschwerlichen Weg über die Pässe Finestra (2.474 m) und Ciriegia (2.543 m) und weiter über Entracque und Borgo San Dalmazzo in die Freiheit zu gelangen, trog: die Deutschen marschierten am 12. September auch in diese Region ein und besetzten die italienischen Stellungen. Viele der Flüchtlinge wurden von den Deutschen auf Basis der von Mussolini 1938 erlassenen ‚Rasse-Gesetze‘ festgenommen und in Borgo San Dalmazzo inhaftiert.

Am Bahnhof dieses kleinen Ortes am Eingang des Sturatales erinnert heute ein Mahnmal, das ‚Memoriale della Deportazione‘ daran, dass hier am 21. November 1943 insgesamt 329 Menschen dieser Fluchtgruppe in Güterwaggons gepfercht und in das Konzentrationslager Auschwitz transportiert wurden, wo 311 von ihnen ermordet wurden.

… auf den Percorsi Ebraici

Voriges Jahr haben wir an der Gedenkwanderung von San Giacomo di Entracque zum Colle di Finestra teilgenommen und darüber berichtet. In diesem Jahr findet die unter dem Motto „Attraverso la memoria / Marche de la mémoire“ stehende Gedenkwanderung am 7. September statt und führt von Terme di Valdieri zum Colle Ciriegia. Der sehr schöne Wanderweg von Gias della Casa hinauf zum Pass ist – wie auch jener über den Colle di Finestra – vom italienisch-französisch-schweizerischen Gemeinschaftsprojekt ‚La Memoria delle Alpi / La Mémoire des Alpes / Gedächtnis der Alpen’ als Freiheitspfad‚ als ‚Percorsi Ebraici‘, ausgewiesen.

Hier das Programm zum Download.

Sabine Bade & Wolfram Mikuteit

 

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