Archiv der Kategorie: Maurienne

Termignon im Nationalpark Vanoise ist neues Mitglied des Netzwerks “Alpine Pearls”

Dass die Aufnahme in diesen Tourismusverbund von mittlerweile 29 Gemeinden aus dem gesamten Alpenraum – der sich auf die Fahnen geschrieben hat, „sanfte“, heute gern „nachhaltig“ genannte Mobilität zu fördern – nicht zwangsläufig bedeutet, das jede dieser „Alpenperlen“ überhaupt mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist, zeigt das Beispiel Pralognon in der Tarentaise: Nur in der absoluten Hochsaison kann man den Ort vom Bahnhof Moûtiers aus täglich erreichen. In den restlichen Monaten verkehrt der Bus nur einmal pro Woche, am Markttag!

Wegen der schlechten Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel hatten wir uns auch entschieden, unseren Wanderführer zur Tour des Glaciers de la Vanoise zu erweitern: Auf dem originären Verlauf dieser grandiosen Rundtour um das ausgedehnte Gletscherplateau im Kern des Vanoisemassivs wird nämlich nur ein einziges Mal, in Pralognan, ein Talort erreicht. Den Ausgangspunkt einer Weitwanderung nur mit eigenem PKW erreichen zu können, war für uns nicht akzeptabel – weshalb wir die Tour mit einer Art ‚Prolog‘ ab Termignon versahen.

So ist es uns eine Kurzmeldung wert, dass nun auch Termignon seit dem 1. Januar 2014 Mitglied der „Alpine Pearls“ ist. Auch weil wir uns durch diese Mitgliedschaft erhoffen, dass die Buslinie von Modane über Termignon nach Bonneval-sur-Arc nicht dem Stilllegungswahn zum Opfer fällt.

Sabine Bade & Wolfram Mikuteit

 

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Shuttlebus in den Nationalpark Vanoise 2013

Auch im Jahr 2013 fahren wieder Shuttlebusse direkt ins Herz des Parc National de la Vanoise.

Wir haben für unseren Wanderführer zur Tour des Glaciers de la Vanoise als Einstiegsetappe einen Prolog ab Termignon in der Maurienne beschrieben. Weil wir immer auch darauf schauen, dass der Ausgangsort einer Wandertour auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist. Was bei Pralognan in der Tarentaise – dem klassischen Startort dieser Rundtour – leider nicht der Fall ist.


Wer bei dieser Tour einen Tag einsparen möchte, kann den nur in den Sommermonaten eingesetzten Shuttlebus-Service nutzen und so direkt zum Refuge Plan du Lac (ca. 15,5 km ab Termignon) oder zum Refuge d‘Entre Deux Eaux gelangen.

Die Busse zwischen Termignon und Entre Deux Eaux verkehren bis zum 1. September, danach bis 15. September an den Wochenenden. Bis zum Parkplatz Bellecombe (ca. 14 km ab Termignon) ist die Fahrt kostenlos. Fahrplan für 2013 als PDF-Download.

Sabine Bade & Wolfram Mikuteit

 

 

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Via Alpina und Tour des Glaciers de la Vanoise – aktualisierte Neuauflagen

Wir hinken mal wieder etwas hinterher, was die Verkündung froher Botschaften zu Neuauflagen unserer Wanderführer anbelangt: Schon seit einiger Zeit sind aktualisierte Neuauflagen zu den Wanderführern

Besonders freuen wir uns darüber, dass wir endlich aktualisierte Versionen der beiden Via-Alpina-Wanderführer vorstellen können. Manche Strecken sind wir dafür erneut abgegangen, haben dem Thema ‚Verkehrsanbindung der einzelnen Etappenorte‘ nun ein eigenes Kapitel widmen können wie auch dem Aspekt ‚Naturschutzgebiete in der Region‘.  Die Angaben zu Übernachtungspreisen, Busverbindungen und Kartenmaterial entsprechen dem Stand März 2011.

Trotz dieser Neuauflagen werden wir wie gewohnt Aktualisierungen zu den älteren Auflagen auf unserer Seite http://www.westalpen.eu fortschreiben – damit sich auch Wanderer, die noch mit der alten Auflage unterwegs sind, stets über aktuelle Veränderungen informieren können.

Sabine Bade & Wolfram Mikuteit

 

 

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Shuttlebus in den Nationalpark Vanoise

Wanderführer können auch ganz aktuell sein
Wer hat eigentlich die Mär in die Welt gesetzt, dass Reise- und Wanderführer zwingend bereits veraltet sein müssen, wenn sie die Druckerei verlassen? Und wer nimmt das auch heute noch klaglos in Kauf, obwohl allen Autoren mit dem „Zeitalter von Web 2.0“ die Möglichkeit gegeben ist, Aktualisierungen zeitnah zu veröffentlichen?
Tja, diese und andere Gedanken drängen sich uns manchmal auf, während wir Updates zu unserem Piemont-Wanderführer ins Netz stellen, damit der geneigte Leser auch weiß, dass das Centro Visita Alevè in Casteldelfino diesen Sommer auch sonntagvormittags geöffnet hat und sich der Eintrittspreis für die ganztägige Tour »La Passeggiata Reale« beim Forte Fenestrelle leicht erhöht hat. Für uns ist das eine ganz selbstverständliche und seit Jahren betriebene Praxis, mit der wir auf unserer eigenen Seite sämtliche Aktualisierungen unserer anderen 6 Wanderführer veröffentlichen.
Während wir also hoffen, dass unser Ansatz irgendwann Schule macht, aktualisieren wir fleißig weiter:

Auch im Jahr 2011 fahren wieder Shuttlebusse direkt ins Herz des Parc National de la Vanoise
Wir haben für unseren Wanderführer zur Tour des Glaciers de la Vanoise als Einstiegsetappe einen Prolog ab Termignon in der Maurienne beschrieben. Weil wir immer auch darauf schauen, dass der Ausgangsort einer Wandertour auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist. Was bei Pralognan in der Tarentaise – dem klassischen Startort dieser Rundtour – leider nicht der Fall ist.

Refuge Plan du Lac Wer bei dieser Tour einen Tag einsparen möchte, kann den nur in den Sommermonaten eingesetzten Shuttlebus-Service nutzen und so direkt zum Refuge Plan du Lac (ca. 15,5 km ab Termignon) oder zum Refuge d‘Entre Deux Eaux gelangen.

Die Busse zwischen Termignon und Entre Deux Eaux verkehren vom 25. Juni bis zum 4. September: Im Juli/ August 3x täglich, zwischen Mitte Juli und Mitte August 5x täglich. Bis zum Parkplatz Bellecombe (ca. 14 km ab Termignon) ist die Fahrt kostenlos. Fahrplan für 2011 als PDF-Download.

Sabine Bade & Wolfram Mikuteit

 

 

 

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Wie es am Mont Cenis früher aussah

Die Jubiläen häufen sich:
Wie wir bereits berichteten, feiert das Susatal gerade die Erstbesteigung des Rocciamelone vor 650 Jahren (La Stampa titelte übrigens einige Tage nach uns am 30.7. „L’alpinismo? E‘ nato sul Rocciamelone“), die Eroberung vom Forte di Exilles vor 300 Jahren sowie die Gründung des Skiclubs Bardonecchia vor 100 Jahren. Und direkt hinter der Grenze, oben auf dem Mont-Cenis-Plateau, wird das 40-jährige Bestehen des Staudamms begangen, dem der gleichnamige See seine heutige Ausdehnung verdankt.

lac_du_mont_cenis

315 Millionen Kubikmeter Wasser unterhalb der Gipfel von Pointe de Ronce, Signal du Grand Mont Cenis und Mont Malamot, Ergebnis der Fertigstellung der Barrage du Mont Cenis im Jahr 1968, bieten zwar einen schönen Anblick, haben jedoch so viel Historie verschluckt (deren Relikte man selbst bei gutem Timing nur noch selten zu Gesicht bekommt), dass wir dies Jubiläum als nicht erwähnenswert abgetan hätten. Wäre da nicht eine Ausstellung, die sich eben dem, was in den Wassermassen untergegangen ist, widmet.

‚Le Mont Cenis avant le barrage‘ heißt sie und ist noch bis zum 31. August 2008 im von der Gemeinde Lanslebourg und der Communità Montana Bassa Valle di Susa gemeinsam betriebenen ‚Maison Franco Italienne du Mont Cenis‘ und bis 27. September 2008 in Lanslebourg zu sehen.

Mont-Cenis avant le barrage

Auf der Hochebene am Col du Mont Cenis befand sich lediglich ein kleiner Natursee, an dem das Hospiz seit Jahrhunderten eine so große Bedeutung für Reisende hatte, dass Napoleon (wir überspringen hier salopp alle bedeutenden Ereignisse, die davor lagen, um niemanden zu langweilen!), der ansonsten die meisten Klöster schließen ließ, zur Aufrechterhaltung des Hospizes am Mont Cenis eine Ausnahmegenehmigung erteilte. Der See hatte seine Ausdehnung noch nicht verändert, als durch die Abtretung Savoyens an Frankreich 1860 der Col du Mont Cenis auf einmal zum strategisch bedeutsamen Grenzpass und damit zu einem Ort militärischer Aufrüstung wurde. Zwischen 1874 und 1887 errichtete das junge Königreich Italien fünf große Befestigungsanlagen um den kleinen See herum: die Forts Ronce, Variselle, Pattacreuse, Malamot und Cassa. Keine dieser Anlagen wurde angetastet, als 1921, ungefähr auf Höhe des Hospizes, die erste Staumauer errichtet wurde. Das änderte sich erst – das Plateau gehört seit 1947 zu Frankreich – als 1968 der Stromversorger EDF den neuen  Staudamm fertigstellen ließ, der dem See seine aktuellen Ausmaße verlieh: neben einigen anderen Gebäuden wurden Fort Cassa und das Hospiz geflutet.

Sabine Bade & Wolfram Mikuteit

P.S. Noch ein kleiner Hinweis für Puristen: Für die Männer, die ab 1962 für den Bau des Staudammes insgesamt 15 Mio. Kubikmeter Erde bewegten, wurde bei Gran Croce direkt unterhalb des heutigen Dammes eine Unterkunft errichtet: das heutige ‚Hotel Malamot‘.  hotel_malamot Von kleineren kosmetischen Veränderungen abgesehen dürfte sich das Gebäude fast noch im Originalzustand befinden – atmosphärisch kann das Hotel mit jedem Gebäude einer Plattenbausiedlung konkurrieren. Das Essen hingegen schmeckt ausgezeichnet.

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